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Termin-Chaos: LASK-Urteil erst in sechs Wochen?

Der Einspruch des LASK gegen den Punkteabzug nach verbotenen Trainings bringt die Bundesliga in schwere Termin-Probleme. 

Markus Weber
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Die "Causa LASK" bringt die Bundesliga in große Zeitnot. 
Die "Causa LASK" bringt die Bundesliga in große Zeitnot. 
gepa, Screesnhot

Am Mittwoch, dem letzten Tag der zweiwöchigen Frist, haben die Linzer ihren Einspruch beim Protestkomitee der Bundesliga eingebracht. Damit ist klar: Die "Causa LASK" geht weiter in die Verlängerung. Und der Bundesliga läuft langsam die Zeit davon. 

Der Senat 1 hatte den Linzern nach vier verbotenen Mannschaftstrainings während der  Corona-Pause zwölf Zähler vor der Punkteteilung abgezogen. Das Protestkomitee wird sich in der nächsten Woche mit dem Einspruch beschäftigen. "Danach ist der verbandsinterne Instanzenzug abgeschlossen. Danach besteht die Möglichkeit, Schiedsklage beim Ständig Neutralen Schiedsgericht einzubringen", erklärte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer bei Sky

Warten auf das Urteil

Damit würde ein Urteil erst weit nach der letzten Bundesliga-Runde am 5. Juli feststehen. "Es gibt eine Klagsfrist von vier Wochen. Danach muss sich das Schiedsgericht zusammensetzen und die Verhandlung durchführen", so Ebenbauer weiter. Wie lang müssten die Bundesliga-Klubs dann auf ein Urteil warten? "Im schlimmsten Fall fünf bis sechs Wochen." 

Und das bringt die Bundesliga gleich doppelt in Zeitnot. Denn nach der letzten Runde steht das Europa-League-Play-off auf dem Programm. Dabei spielt der Fünfte gegen den Sieger des Duells Siebter gegen Achter. Gut möglich, dass der LASK da vertreten ist, und im Nachhinein durch das Schiedsgerichts-Urteil Punkte zurück bekommt. Außerdem muss die Liga der UEFA bis 3. August die Europacup-Starter melden. "Es ist keine günstige Situation. Es liegt am Fristenlauf, denn das rechtsstaatliche Prinzip ist richtig und notwendig."

Deshalb hofft Ebenbauer auf Klarheit nach der Entscheidung des Protestkomitees. "Man muss hoffen, dass es nach der nächsten Instanz zu Ende ist oder keinen Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb hat", so Ebenbauer. Eine mögliche Lösung wäre, dass die Oberösterreicher so in der Tabelle platziert sind, dass sie durch zurückerhaltene Punkte keinen Platz gewinnen würden. 

Anzeige gegen Funktionäre?

Davon unabhängig steht weiterhin im Raum, dass auch gegen Präsident Siegmund Gruber, Sportdirektor Jürgen Werner und Coach Valerien Ismael Anzeige beim Strafsenat 1 erstattet wird. Das kann nur Liga-Vorstand Ebenbauer tun. Dem Trio würden im Falle einer Verurteilung Funktionssperren drohen. "Wir haben den Akt gesichtet, warten jetzt aber das Protestverfahren ab."

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