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Terror in Wien: Reale Pläne oder Rache eines Insassen?

Heute Redaktion
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Sergo P. (gr. Bild) beim Prozess, kl. Foto: Lorenz K.
Sergo P. (gr. Bild) beim Prozess, kl. Foto: Lorenz K.
Bild: privat, heute.at

Realistische Anschlagsgefahr oder Rache eines Geldwäschers? Fakt ist, dass der hauptverdächtige Sergo P. (24) als radikal gilt, unklar ist die Rolle der anderen beiden Tschetschenen (25, 31).

Weiterhin hält die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt den Terror-Fall streng unter Verschluss. Sergo P. (24), der aus dem Häfen Hirtenberg (Baden) hatte ausbrechen wollte, dann in Stein landete und dort auf „U-Bahn-Bomber" Lorenz K. (20) traf, wird - ebenso wie Lorenz K. – als radikal eingestuft. Sergo P. war zuletzt zu drei Jahren Haft verurteilt werden, müsste noch mindestens bis 2020 sitzen. Lorenz K. hatte gar neun Jahre Haft ausgefasst. Die beiden sollen in Stein über Anschläge gesprochen haben. Was geplant war und wie konkret die Pläne gewesen sind, ist indes unklar.

Zwei Landsmänner (25, 31) standen mit Sergo P. in Kontakt und wurden im Dezember festgenommen („Heute" berichtete). Der 25-Jährige hatte Sergo P. einmal bei einem Haftausgang abgeholt und nach Wien geführt.



Rache von Geldwäscher?

Dessen Anwalt Wolfgang Blaschitz meint: „Der anonyme Tippgeber sitzt wegen Geldwäsche und bot Sergo P. und meinem Mandanten seine Dienste an. Beide lehnten ab und wurden daraufhin aus Rache verpfiffen. Mein Mandant ist unschuldig und auch Sergo P. wurde verraten."

Ähnlich sieht es der Verteidiger des zweiten Tschetschenen (31), Florian Kreiner: „Mein Mandant ist unschuldig in Haft, hat drei kleine Kinder und eine hochschwangere Frau. Er hat in seinen Nachtdiensten als Wachmann mit Sergo P. privat telefoniert."

Übrigens: Am Freitag besucht Wolfgang Blaschitz den mittlerweile nach Graz verlegten "U-Bahn-Bomber" Lorenz K. Dann erhofft sich der Anwalt neue Erkenntnisse. Die Ermittlungen laufen, es gilt die Unschuldsvermutung.