Terroralarm im Zug: 2 US-Soldaten stoppen Blutbad

In einem Thalys-Schnellzug von Amsterdam nach Paris hat ein Mann am Freitagabend auf belgischem Staatsgebiet das Feuer eröffnet und zwei Mitreisende schwer verletzt. Zwei US-Militärs haben ihn überwältigt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus.

In einem Thalys-Schnellzug von Amsterdam nach Paris hat ein Mann am Freitagabend auf belgischem Staatsgebiet das Feuer eröffnet und zwei Mitreisende schwer verletzt. Beherzte Zuggäste, darunter drei US-Militärs haben ihn überwältigt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus, bei dem Mann soll es sich um einen Islamisten handeln.

Der 26-Jährige war bei einem Stopp in der belgischen Hauptstadt Brüssel zugestiegen. Er hatte ein Kalaschnikow-Sturmgewehr dabei, eine Automatik-Pistole, neun Magazine und ein Cuttermesser. Der Marokkaner soll Verbindungen zu radikalen Islamisten gehabt haben.

Gegen 18.00 Uhr schoss der junge Mann einen Passagier an, einen zweiten verletzte er mit dem Teppichmesser. Keines der beiden Opfer schwebt in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Terrorist wurde von zwei US-Soldaten und weiteren Zuggästen überwältigt, die sich zufällig an Bord des Zuges befanden. Sie hatten gehört, wie er in der Zugstoilette seine Waffen lud. Als er aus der Kabine trat, stellten sie ihn.

Spencer Stone, Mitglied der US Air Force bekam den Täter als erster zu fassen und hielt ihn ihm Würgegriff fest. Unterdessen versuchte Aleck Skarlatos (US National Guard) mit seinem Mitreisenden Anthony Sadler und dem Briten Chris Norman den Mann zu entwaffnen und ruhig zu stellen. Sie schlugen ihn und Stone hielt in weiter im Würgegriff, bis er schließlich bewusstlos wurde.

Stone wurde dabei mit einem Cuttermesser am Hals und am Daumen verletzt und ist noch im Krankenhaus. Ein anderer Zuggast wurde ebenfalls schwer am Hals verletzt. Die vier Männer wurden nach einer Pressekonferenz mit Tapferkeitsmedaillen geehrt.

Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat den Fall übernommen. Der junge Mann ist den Geheimdiensten bekannt. Er gilt als extrem gewalttätig. Obwohl er terroristische Motive bestreitet, soll es sich bei ihm um einen Islamisten handeln.