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Test: Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm 4

Spätestens mit dem ersten Ultimate Ninja Storm eroberte der junge Ninja Naruto Uzumaki auch hier eine große Fanszene.

Heute Redaktion
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Bandai Namco Entertainment Europe hat Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 für PC über Steam, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Ultimative Kräfte treffen im epischen Finale der Naruto-Shiuppuden-Geschichte aufeinander: das Schicksal der Ninja-Welt und des Dorfs hinter den Blättern lasten auf den Schultern von Naruto und seinen Freunden.

Die Handlung von Naruto quer über alle Mangas, Animes und Spiele zusammenfassen zu wollen, würde jeglichen Rahmen sprengen und stellt genau das Problem dar, das auch Naruto Shipuuden Ultimate Ninja Storm 4 hat. Wer nämlich die Story nicht kennt, dem wird sie im Spiel nicht detailliert erklärt, sondern es wird wissen über das Naruto-Universum vorausgesetzt. Sehr viel Wissen. Gleichzeitig bedeutet dies aber nicht, dass Neulinge mit dem Spiel keine Freude haben werden.

Die Naruto-Abenteuer spielen in einer fiktiven Welt voller Ninjas, die in Dörfern zusammenwohnen und ausgebildet werden. Der namensgebende junge Ninja Naruto wird vom Manga am Weg zum Erwachsenwerden und Ninja-Meister begleitet. Mangas und Animes waren aber wenig Stoff für Kinderträume - ausschweifend brutal waren sie auch sehr tiefgründig, gespickt mit Emotionen, Geschichten um Freundschaft und Verrat sowie Verlusten, Ängsten und Traumata.

Der Anfang vom Ende

Ultimate Ninja Storm 4 ist stellt den Abschluss der Ultimate-Ninja-Reihe dar und beginnt während des Vierten Ninjaweltkriegs - dem Ende der Mangaserie. Der Spieler landet dabei mitten im Kampf gegen den mysteriösen Tobi und Madara Uchiha. Dementsprechend viel Wissen über Charaktere und bisherige Geschehnisse sind beim Spieler notwendig, um der Handlung überhaupt folgen zu können. Eines können wir hier jedenfalls empfehlen: Wer auf der Suche nach einer richtig guten Mangaserie ist, dem sei Naruto wärmstens ans Herz gelegt.

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Alle Game Reviews in der Übersicht!

Aber zurück zu Ultimate Ninja Storm 4, dass unglaublich viele, lange Zwischensequenzen bietet, die Naruto-Kenner jubeln lassen werden. Während der Spielszenen, die aus mehreren linearen Story-Strängen bestehen, folgt man den bekannten Figuren wie Naruto, Sasuke und Sakura, wobei das Gameplay aus spektakulären und effektgeladenen 3D-Kämpfen besteht. Bei diesen hält man sich erfrischenderweise nicht mit langatmigen Tutorials auf, sondern lernt die Steuerung in bereits am Beginn anspruchsvollen Kämpfen kennen. Überraschend ist auch, dass die Steuerung selbst leicht erlernbar ist.

Einfacher Druck statt schwieriger Kombos

In den Fights ist es nicht nötig, zeilenlkange Tastenkombinationen zu erlernen, um starke Angriffe auszuführen. Während man mit dem Stick auf Konsolen oder den Pfeiltasten am PC die Spielfigur steuert, lösen die Knöpfe beziehungsweise belegten Tasten Sprünge, Würfe, "Jutsus" genannte Ninja-Spezialtechniken oder brutale Angriffskombos aus. Das freut Anfänger, denn es geht weniger um Kampf-Tastendruck-Können, als um schnelles Reagieren. In manchen Sequenzen läuft das Geschehen gar automatisch ab und der Spieler muss in Quciktime-Manier einfach die richtigen Tasten drücken. Klingt etwas fad, ist aber in der Umsetzung schön spannend gestaltet und auch ein verpasster Druck wird nicht sofort beinhart bestraft.

Für einen flüssigen Ablauf sorgen äußerst stabile 60 Bilder pro Sekunde, die über den Bildschirm laufen. Generell ist Ultimjate Ninja Storm 4 in Sachen Grafik eine Augenweide und passt sich optisch perfekt in die Animeserie ein. Auch Sprache (englisch und japanisch) und Gestaltung der Figuren legt nahe, dass die Entwickler wussten, was sie hier taten. Hierzulande gibt es deutsche Untertitel. Weniger spannend sind der Multiplayer-Modus mit Gefechten gegen menschliche Gegner oder die freien Kämpfe, die ohne Hintergrundgeschichte das Naruto-Flair vermissen lassen. Wer allerdings die großartige Kampagne durchgespielt hat, den erwartet eine Überraschung: der Abenteuer-Modus. Hier können noch offene Storylines weiterverfolgt oder Zusatzaufgaben erledigt werden. 

Road to Boruto

Neu erschienen ist die Erweiterung Road to Boruto, die nach dem Ende der eigentlichen Naruto-Serie und dem dadurch fehlenden Stoff für ein weiteres Ultimate-Ninja-Abenteuer den Spielern trotzdem weitere Game-Inhalte liefert. Im Add-On wird einfach die Geschichte von Boruto erzählt, Narutos Sohn, der eine etwas angespannte Beziehung zu seinem zum "Hokage" genannten Dorf-Oberninja-Vater hat. Gleichzeitig versucht Boruto in seiner Ninja-Ausbildung, an das Können seines Vaters heranzukommen. Road to Boruto bietet eine frische Geschichte, die allerdings nicht mit den bewährten Erzählelementen bricht.

Leider haben die Zwischensequenzen manchmal ihre Längen - ein Manko, das man vom Hauptspiel nicht kennt. Daneben bekommt man mit dem insgesamt gut sechs Stunden langen Abenteuer aber wieder solide Naruto-Kost serviert. Bei Kämpfen wurden die Bombast-Effekte nochmal gesteigert und die Bewegungen noch dynamischer umgesetzt sowie die Gegner-Intelligenz angehoben. Wer sich noch nicht durch das Hauptspiel geprügelt hat, wird hier in eine Mauer aus Blocks und Kontern laufen - wer Ninja Storm 4 dagegen durchgespielt hat, auf den warten willkommene Herausforderungen.

Fazit: Klasse Kampfmaterial abseits der Tradition

Auch wenn Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm 4 inhaltlich viel Wissen von Kennern voraussetzt, ist es nicht automatisch ein Titel, den Neulinge außer Acht lassen sollten. Im Gegenteil, beim Gameplay wird Ninja Storm 4 viele Action-Fans überzeugen, die mit Tastenschlachten von Titeln wie Tekken oder Street Fighter nicht viel anfangen können. Ninja Storm 4 bietet hier ein erfrischendes Erlebnis und stellt Reaktion statt Auswendiglernen in den Vordergrund, weshalb auch Anfänger ganz schnell effektgeladene Erfolge feiern.

Auch die Gestaltung in Form der Original-Serie, das überaus flüssige Gameplay und die tolle Umsetzung der Naruto-2D-Charaktere im 3D-Spieleuniversum gefallen. Schwächen sind nur wenige zu finden, etwa bei manchen langen Textausgaben, bei denen eine Vertonung von Vorteil gewesen wäre. Richtig große Schnitzer sind in Ninja Storm 4 aber nicht zu finden. Der Titel zeigt nicht nur, dass die Entwickler mit Liebe zum Naruto-Universum arbeiten, sondern wie bei Road to Boruto auch bereit sind, weiterhin solide Manga-Ninjakost zu servieren. (rfi)