Niederösterreich

Testpersonen für neues Forschungsprojekt gesucht

Für eine neue Studie unter Leitung der Fachhochschule St. Pölten werden Personen mit Kniearthrose gesucht. Neue Behandlungsansätze werden erforscht.

Tanja Horaczek
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Spezielle Trainings sollen den Probanden helfen.
Spezielle Trainings sollen den Probanden helfen.
FH St. Pölten Tatjana Aubram

Schmerzen im Knie sind der alltägliche Begleiter von Menschen mit Kniearthrose. Die betroffenen Personen sind in ihrer Bewegung im Alltag eingeschränkt. Im Projekt „MLKOA – Motorisches Lernen bei Kniearthrose“ wollen die Fachhochschule St. Pölten, die Donauuniversität Krems, das Orthopädische Spital Speising und das Universitätsklinikum St. Pölten jetzt neue Therapieansätze für Kniearthrose entwickeln.

Training für sechs Wochen

Damit das neue Trainingsprogramm getestet und studiert werden kann, werden Probanden im Alter von 45 bis 60 Jahren gesucht. Die Betroffenen sollten eine leichte bis mittelschwere Kniearthrose haben und noch nicht operiert worden sein. Das Projektteam führt mit den Testpersonen ein sechswöchiges Online-Gruppentraining unter Anleitung einer Physiotherapeutin durch. Die erste Einheit findet als Präsenztraining wahlweise in St. Pölten, Krems oder Wien statt. Danach führen die Personen die erlernten Übungen noch weitere sechs Wochen selbstständig zu Hause durch.

Entschädigung für Probanden 

"Durch ihre Teilnahme erhalten die Probanden ein professionell angeleitetes Training zur Verbesserung der Schmerzsymptomatik bei Kniearthrose und 100 Euro als Aufwandsentschädigung. Und sie leisten einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung von nicht-operativen Therapieverfahren bei Arthrose", sagt Projektleiterin und Physiotherapeutin Barbara Wondrasch vom Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten.

Funktion der Kniegelenke verbessern

Zahlreiche Untersuchungen haben bewiesen, dass bei Kniearthrose Trainingstherapien kurzfristig sehr gut Schmerzen reduzieren und die Funktion der Kniegelenke verbessern. Mittel- und langfristige Effekte der Trainings wurden bisher jedoch kaum nachgewiesen. "Als Grund dafür vermuten Experten, dass herkömmliche Maßnahmen bei den Patienten das Bewegungsverhalten langfristig nicht verändern. Das ist jedoch notwendig, um dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken", sagt Wondrasch.

Ergebnisse in Fachzeitschriften und auf Kongressen

Um das Bewegungsverhalten von Betroffenen langfristig zu verändern bzw. den Effekt von Training darauf zu untersuchen, setzt das Projektteam auf den Ansatz des motorischen Lernens. Mit dem Projekt werden kurz- und mittelfristige Effekte eines Trainingsprogramms, das auf Prinzipien des motorischen Lernens beruht, jenen eines herkömmlichen Trainingsprogramms gegenübergestellt. Untersucht werden neben den Effekten des Trainings Schmerzverhalten, Kniegelenksfunktion und Biomechanik. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt werden laufend in Fachzeitschriften und auf Kongressen vorgestellt.

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