Wirtschaft

Teuerungen, Energiepreise – tausende Geschäfte pleite

Wie der Handelsverband bekannt gab, müssen heuer bis Jahresende rund 6.000 Geschäfte zusperren.

Heute Redaktion
Bis zu 80 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen wollen heuer weniger Weihnachtsgeschenke kaufen.
Bis zu 80 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen wollen heuer weniger Weihnachtsgeschenke kaufen.
HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Mit dem "Black Friday" wird das Weihnachtsgeschäft 2022 und damit die wichtigste Jahreszeit im österreichischen Handel eingeläutet. Nach zwei Jahren, die durch Lockdown-Verluste geprägt waren, kämpfen die Händler heuer mit steigenden Kosten, explodierenden Energiepreisen, der sinkenden Kaufkraft der Bevölkerung und dem Rabattdruck rund um die Sondereinkaufstage im November, wie der Handelsverband in einer Aussendung mitteilt.

35.000 offene Stellen im Handel

Hinzu kommt der Arbeitskräftemangel. Derzeit können 35.000 offene Stellen können nicht zeitnah besetzt werden und die aktuelle Corona- und Grippewelle treibt die Zahl der Krankenstände nach oben. 

Laut der jüngsten HV-Blitzumfrage wird jeder zweite Handelsbetrieb das Jahr 2022 mit einem Verlust beenden, rund 6.000 Geschäfte werden bis Jahresende zusperren.

Kunden achten auf Preise

Ein Fünftel der Bevölkerung kann sich heuer nur das Lebensnotwendigste leisten. Somit werden Kundinnen und Kunden in den kommenden Wochen stärker auf die Preise achten.

Bis zu 80 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen werden ihre Geschenke reduzieren. Der Handel agiert inflationsdämpfend, doch die Kostenerhöhungen in der Beschaffung können nicht 1:1 an die Kundinnen und Kunden weitergeben werden. Zumindest ein Teil der Teuerung wird damit auf Kosten der eigenen Gewinnmarge abgefedert. Wenn Produkte dann zusätzlich rabattiert werden, läuft es für viele Händler auf ein Verlustgeschäft hinaus.

"Black Friday ist Fluch und Segen zugleich"

"Black Friday ist für uns Fluch und Segen zugleich. Einerseits hoffen wir auf einen erfolgreichen Start des Weihnachtsgeschäfts mit Umsätzen von 450 Millionen Euro in der Black Week. Andererseits zwingt die Rabattschlacht viele Geschäfte dazu, ungesunde Aktionspreise auf Kosten der eigenen Marge zu gewähren, um überhaupt Kunden zu gewinnen", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Insgesamt erwartet der Handelsverband für das Weihnachtsgeschäft 2022 zwar moderat höhere Umsätze als im Vorjahr, allerdings muss man hier die hohe Inflation und vor allem den letztjährigen Lockdown berücksichtigen. 2021 war der stationäre Handel von 22.11. bis 11.12 (in OÖ bis 16.12) geschlossen, was vielen Geschäften die Umsätze vermiest hat.

Mit Blick auf die laufenden KV-Verhandlungen und die Streikdrohungen der GPA appelliert der Handelsverband an die Arbeitnehmerseite, das zuletzt präsentierte, attraktive 8-Prozent-Paket anzunehmen und auf Streiks während des Weihnachtsgeschäftes zu verzichten.

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