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Teure Krippenplätze für AK "Versagen auf ganzer Lini...

Heute Redaktion
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AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser fordert den Ausbau der Kleinkinderbetreuung bei leistbaren Kosten.
AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser fordert den Ausbau der Kleinkinderbetreuung bei leistbaren Kosten.
Bild: iStock, AK NÖ/Vyhnalek

Plätze in der Kinderkrippe als "hochbezahltes Luxusgut"? Nach Kritik in Klosterneuburg sagt AK Niederösterreich-Chef Markus Wieser: "Verantwortliche haben auf ganzer Linie versagt".

Wie teuer dürfen Krippenplätze für Kinder unter 2,5 Jahren sein? In Klosterneuburg kam es jetzt im Rahmen des Gemeinderats-Wahlkampfes (Anm. das Thema ist grundsätzlich nicht Gemeinde-, sondern Landeszuständigkeit) zur Debatte rund um die monatlichen Kosten bei der Kleinkind-Betreuung – "Heute" berichtete.

PUK-Mandatarin Teresa Arrieta nannte die Kleinkindbetreuung eine "Armutsfalle", vor allem für Alleinerzieherinnen. Die SPÖ will, dass Krippenplätze nicht mehr teurer sein dürfen als Kindergarten-Plätze.

Über 800 Euro pro Monat pro Kind

Ein "Heute" vorliegendes Beispiel aus der Babenbergerstadt: Nach einer Einschreibgebühr von über 300 Euro, zahlt man in einer von einem Verein betriebenen Krippe (Anm. Kinderkrippen werden meist privat oder von Vereinen betrieben) bei fünftägiger Ganztagsbetreuung (7-17 Uhr) inklusive Mittagessen, Jause und Windelpauschale monatlich über 800 Euro – für ein Kind, wohlgemerkt.

Plätze bei günstigeren Angeboten, wie beispielsweise jenem der SPÖ-nahen Volkshilfe, sind rar. "Wir sind völlig ausgelastet", sagte Beatrix Dunkl von der NÖ Volkshilfe zu "Heute". Vier Kinder müsse man durchschnittlich pro Monat abweisen, weil keine Kapazitäten frei seien.

Frauen oft in "Teilzeit" gedrängt

"Wenn Krippenplätze nur noch hochbezahltes Luxusgut sind, haben die verantwortlichen Entscheidungsträger auf ganzer Linie versagt", übt auch AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser scharfe Kritik. Er fordert einen umfassenden Ausbau der Öffnungszeiten und Angebote.

"Wer Vollzeit-Arbeit und Kinderbetreuung vereinen will, muss dafür auch ausreichend geeignete Möglichkeiten in seiner Umgebung vorfinden. Und diese Angebote müssen auch leistbar sein", so Wieser. Mit den hohen Kosten würde ein Rattenschwanz an Problemen entstehen: Frauen seien oftmals gezwungen, nur Teilzeit zu arbeiten, was wiederum geringere Aufstiegschancen und niedrigere Pensionen bedeute.