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Thunfisch wird illegal auf frisch gefärbt

Das rote Fleisch lässt Thunfisch appetitlich aussehen. Doch das kann auch gefärbt sein, wie Lebensmittelkontrolleure festgestellt haben.

Heute Redaktion
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Links im Bild der Thunfisch vor der Behandlung mit Kohlenmonoxid. Nachher sieht das Fleisch aus wie frischer Fisch.
Links im Bild der Thunfisch vor der Behandlung mit Kohlenmonoxid. Nachher sieht das Fleisch aus wie frischer Fisch.
Bild: Europol

Die Lebensmittelkontrolleure in der Schweiz haben illegal präparierten Thunfisch aus dem Verkehr gezogen, berichtet die "SonntagsZeitung".

Bei zwei untersuchten Thunfisch-Proben stellte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV fest, dass der Fisch im Ursprungsland Vietnam mit einem chemischen Trick so aufbereitet worden war, dass er frisch aussieht, selbst wenn er das nicht mehr ist.

Wird Thunfisch nicht direkt nach dem Fang auf minus 18 Grad tiefgefroren, verfärbt sich das Fischfleisch braun-grau. Solcher Thunfisch wird dann nur noch für Konserven verwendet, die dreimal weniger kosten als frischer Fisch.

Kohlenmonoxid im Fischfleisch

Wird der Thunfisch aber mit Kohlenmonoxid behandelt, behält er sein leuchtendes Rot. Bei den vom BLV sichergestellten Thunfischproben war der Kohlenmonoxid-Gehalt so groß, dass klar war, dass sie präpariert worden waren.

"Mit der in der Schweiz nicht zugelassenen künstlichen Färbung des Fisches wird den Konsumenten eine Qualität vorgegaukelt, die der Thunfisch nicht hat", sagt Markus Kaufmann vom BLV. Er spricht von einer "klaren Täuschung der Konsumenten".

Auch verdorbener Fisch sieht frisch aus

Das eingefärbte Fleisch hat noch einen weiteren Nachteil: Man sieht es dem Fisch nicht an, wenn er schon verdorben ist.

Die Tests fanden zwischen Dezember 2017 und März 2018 statt. Die Kontrollen fanden in einer gemeinsamen Aktion von Europol und Interpol statt, die vom Schweizer BLV angeregt wurde.

Das BLV hat die fehlbaren Produzenten des eingefärbten Thunfischs im europäischen Warnsystem gemeldet. Der Fisch sollte also nicht mehr im Handel sein. (red)