Wildtiere

Hälfte aller Koalas leidet an Geschlechtskrankheit

Warum und wodurch weiß niemand genau, aber ungefähr die Hälfte der Koalas in Queensland leidet an Chlamydien – eine Impfung soll helfen.

Christine Kaltenecker
Ungefähr die Hälfte aller Koalas in Queensland soll an Chlamydien leiden.
Ungefähr die Hälfte aller Koalas in Queensland soll an Chlamydien leiden.
Getty Images/iStockphoto

Bei Chlamydien handelt es sich um eine Geschlechtskrankheit, die Unfruchtbarkeit, Harnwegsinfektionen und sogar Tod bei Koalas hervorrufen kann. Der Ursprung der Krankheit konnte bei den immunschwachen Koalas noch nicht geklärt werden und wird es vermutlich auch nie, aber Tierschützer setzen natürlich alles daran, die noch immer überschaubare Population der niedlichen Wildtiere zu stabilisieren. Eine Impfung soll helfen.

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    Koala "Bunji" hat tatsächlich ein Baby im Beutel.
    Koala "Bunji" hat tatsächlich ein Baby im Beutel.
    ©Daniel Zupanc

    Feldversuch

    Im März 2023 konnten nun die ersten Koalas gefangen, geimpft und wieder freigelassen werden. Etwa die Hälfte aller Koalas in der Region Northern Rivers in Queensland, Australien umfasst ungefähr 50 Tiere und soll bis Ende Juni durchgeimpft werden. Die tückische Krankheit, die auch bei uns Menschen bekannt ist, wurde wahrscheinlich durch den Kot von Schafen und Rindern an die Baumbewohner weitergegeben und durch die Paarung verbreitet. Auch Muttertiere können Chlamydien an den Nachwuchs übertragen.

    Bei den verheerenden Buschbränden 2019/2020 in Australien kamen laut Experten des WWF etwa 60.000 Koalas ums Leben.

    Bei einer Infektion werden Koalas nach und nach schwächer, können nicht mehr auf Bäume klettern und sind so ein buchstäblich "gefundenes Fressen" für Raubtiere.