Wildtiere

Zu spät – Der Weiße Wal musste eingeschläfert werden

Obwohl sich Experten und Tierschützer wirklich ins Zeug legten, um den Beluga aus der Seine zu retten, kam jede Hilfe zu spät. Der Wal wurde erlöst.

Christine Kaltenecker
Der Weiße Wal, der mittels Kran aus der Seine gehoben werden musste, überlebte die Tortur leider nicht länger.
Der Weiße Wal, der mittels Kran aus der Seine gehoben werden musste, überlebte die Tortur leider nicht länger.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Gestern Abend wurde der 800 Kilogramm schwere Belugawal, der sich in die Seine verirrte ("Heute" berichtete), aus dem Süßwasser gezogen. Ein großes Team von Tierärzten beobachtete das arme Tier bereits eine Woche, mit der Hoffnung, dass der Wal seinen Weg von selbst zurück ins Meer finden würde. Leider gaben die Behörden nur ein paar Stunden später an, dass der Wal während des Transportes ins Salzwasserbecken plötzlich Atemprobleme bekam. Man entschied sich, den Meeressäuger human einzuschläfern.

    Am 08. August wollten Tierschützer und Experten nicht mehr länger zusehen.
    Am 08. August wollten Tierschützer und Experten nicht mehr länger zusehen.
    BENOIT TESSIER / AFP / picturedesk.com

    Als der vier Meter lange Meeressäuger seit 05. August in einer Schleuse in Saint-Pierre-La-Garenne festsaß, musste man schnell handeln. Viel zu lange war das Tier bereits im warmen Süßwasser, wo es auch keine Nahrung zu finden gab. Tierschützer entwickelten daher die Idee, den Beluga aus dem Wasser zu heben und vorübergehend in einem Meerwasserbecken aufzupäppeln, bevor man ihn wieder ins Meer zurückbrächte.

    Da bereits vorher diverse Fütterungsversuche erfolglos blieben, könnte dies auch auf eine Vielzahl von Krankheiten hindeuten. Weitere Untersuchungen und kaltes Meerwasser werden den Appetit des Weißen Wals hoffentlich wieder anregen. Tierschützer wollen nicht, dass sich das Drama eines verirrten Orcas im Mai wiederholen würde - das Tier verhungerte nach einem wochenlangen Irrweg in dem französischen Fluss.

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