Haustiere

Ex-Soldat verlässt Kabul nicht ohne seine Tierärztinnen

Der ehemalige, britische Marine-Soldat Pen Farthing gründete in Afghanistan eine Tierschutzorganisation. Nun kämpft er für seine Mitarbeiterinnen.

Christine Kaltenecker
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Der britische Soldat Pen Farthing (rechts) gründete in Afghanistan die Tierschutzorganisation "Nowzad". Nun möchte er seine Mitarbeiterinnen retten. <br>
Der britische Soldat Pen Farthing (rechts) gründete in Afghanistan die Tierschutzorganisation "Nowzad". Nun möchte er seine Mitarbeiterinnen retten.
Screenshot Facebook©Nowzad

Der britische Marine-Soldat Pen Farthing fand eigentlich durch einen "pelzigen" Zufall seine Bestimmung. Als er zum ersten Mal in Afghanistan stationiert war, trennte er gemeinsam mit einem anderen Soldaten zwei Straßenhunde beim Kampf. Einer der beiden Hunde folgte ihm anschließend auf Schritt und Tritt und verbrachte die nächsten sechs Monate mit Farthing. Er taufte ihn "Nowzad" - in Anlehnung an den Ort ihres Kennenlernens, "Nawzad" - und gründete 2007 die gleichnamige Tierschutzorganisation, die auch andere Soldaten mit ihren pelzigen Freunden zusammenbringen sollte. Durch die jüngsten Ereignisse sammelt er aber nun Spenden für seine weiblichen Mitarbeiterinnen.

Pioniersarbeit

Seine Tierschutzorganisation brachte die letzten 14 Jahre mehr als 1.600 Soldaten und Soldatinnen mit Vierbeinern zusammen und leistete vor allem für die Frauen echte Pioniersarbeit. In der eigenen Tierklinik wurden die ersten voll qualifizierten Tierärztinnen des Landes ausgebildet. Mit der neuen Entwicklung des Landes sieht Farthing allerdings die Zukunft seiner Mitarbeiterinnen gefährdet und erklärte gegenüber BBC verzweifelt:

"Was soll man einer Frau sagen, die wahrscheinlich einen Taliban-Kämpfer heiraten muss, nicht mehr aus dem Haus gehen darf, sich verschleiern muss und die mit jemandem Kinder bekommt, den sie komplett verabscheut?"

Geplante Rettung

Zumindest seine weiblichen Angestellten sollen diesem Schicksal entgehen können und mit Hilfe der "Royal-Marine-Veteran" außer Landes gebracht werden. Auf Facebook und seiner Website sammelt er nun Spenden für jede Einzelne, um ihre Rettung und ihren Neuanfang zu gewährleisten, denn er "gehe nicht, wenn sie hier ein Schicksal erleiden müssen, das der Westen zu verantworten habe".