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Tierschützer retten Löwen vor sicherem Tod

Heute Redaktion
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Für fünf notleidende Löwen aus Rumänien begann ein neues Leben. Die Tiere, die aus einem heruntergekommenen Zoo in Baia Mare stammen, konnten erfolgreich in das Vier Pfoten Großkatzenschutzzentrum Lionsrock in Südafrika überstellt werden. Nachdem der rumänische Zoo die Anforderungen der EU-Zoorichtlinie nicht erfüllen konnte, musste er zusperren.

Für fünf notleidende Löwen aus Rumänien begann nun ein neues Leben. Die Tiere, die aus einem heruntergekommenen Zoo in Baia Mare stammen, konnten erfolgreich  in das Vier Pfoten in Südafrika überstellt werden. Nachdem der rumänische Zoo die Anforderungen der EU-Zoorichtlinie nicht erfüllen konnte, musste er zusperren.

Der Transport nach Südafrika erfolgte teils über Land, teils auf dem Luftweg: Insgesamt wurden 13.000 Kilometer zurückgelegt. Schließlich konnten alle Großkatzen in ihre vorläufigen Gehege in Lionsrock entlassen werden.

Ioana Dungler, Leiterin des Bereichs Wildtiere bei Vier Pfoten: "Viele Zoos in Rumänien mussten geschlossen werden. Das hat aber auch Probleme mit sich gebracht, da es vor Ort keine angemessene Unterbringungsmöglichkeiten für die Löwen gibt."

Nach der Schließung des Zoos mussten die Behörden eine Zwischenlösung finden. Man brachte die Löwen daher zu einem leerstehenden Bauernhof, der als Notunterkunft umgebaut wurde. Gemeinsam mit einem einheimischen Tierarzt kümmerte sich Vier Pfoten während dieser Zeit um die Löwenfamilie.

In Gefangenschaft geboren

Die Löwen aus Rumänien haben eine traurige Vergangenheit: Petrica, Lavinia und Lidia – alle 15 Jahre alt – wurden bereits in Gefangenschaft geboren und als Stars des rumänischen Nationalzirkus Globus "herangezogen". Das harte Training setzte ihnen so sehr zu, dass Petrica eines Tages seinen Trainer attackierte.

Daraufhin wurden er, Lavinia und Lidia 2002 an den Baia Mare Zoo abgegeben. Ihr Zirkusleben tauschten die Löwen gegen ein Betongefängnis. 2003 kamen Petricas und Lavinias Jungen zur Welt: Tarhon Big und Marin.

Aktuellen Zahlen zufolge leben noch immer 175 Großkatzen (hauptsächlich Löwen) in rumänischen Zoos. 24 davon in Einrichtungen, die bereits ihre Lizenz verloren haben, wie es in Craiova, Ramnicu Valcea, Turda oder Galati der Fall ist. Dungler: "In den meisten dieser Zoos sind die Haltungsbedingungen extrem schlecht. Die Gehege sind viel zu klein und es gibt weder ordentliches Futter noch medizinische Versorgung. Deshalb planen wir für das nächste Jahr gemeinsam mit den Behörden ein Geburtenkontrollprogramm für Großkatzen einzuführen."

Lionsrock: Platz für über 100 Großkatzen

Der Löwentransfer wurde von einem internationalen Tierärzte-Team aus Deutschland, Rumänien, den Niederlanden und Südafrika begleitet. In Lionsrock werden die sechs Großkatzen in großen Gehegen in einer naturnahen Umgebung leben. Das einzigartige Großkatzenrefugium bietet über hundert Löwen und Tigern, die aus schlechten Haltungsbedingungen gerettet werden konnten, ein artgemäßes Zuhause.