Politik

Bundeskanzler Kurz als "Manager der Rechten"

Heute Redaktion
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Kanzler am Cover: Kurz habe Österreichs Politik ein "extremes Make-over" verpasst, schreibt das "Time"-Magazin in seiner neuesten Ausgabe.

Nach "Newsweek" und der Londoner "Times" ziert Bundeskanzler Sebastian Kurz ab 10. Dezember erneut das Cover eines internationalen Printmediums: der Europa-Ausgabe des "Time"-Magazins.

Unter dem Titel "Extreme Makeover" beschreibt Autor Simon Shuster, wie Österreichs junger Kanzler rechts-außen Politik salonfähig mache. Neben Kurz kommt auch FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker zu Wort: "Niemand kann die Freiheitlichen kontrollieren."

Kurz selber hat wohl den besten Überblick, wie gut er seinen Koalitionspartner im Zaum hat. Es wäre undemokratisch gewesen, die FPÖ prinzipiell von einer Koalition auszuschließen, argumentiert Kurz seine damalige Entscheidung: "Ob wir es gut finden, oder nicht. Es ist das Volk das entscheidet."

Als Kurz darauf angesprochen wurde, ob er mit seiner FPÖ-Koalition nicht Neonazis Tür und Tor zu Machtpositionen geöffnet habe – immerhin sei auch Hitler durch Wählerstimmen an die Macht gekommen – , verdüsterte sich seine Mine: "Mit solchen Vergleichen sollten wir vorsichtig sein", antwortete Kurz nach einer kurzen Pause: "Was wir damals hatten, war keine funktionierende Demokratie."

"Manager der Rechten?"

Natürlich dürfen auch Vergleiche zu US-Präsidenten Donald Trump nicht fehlen. Kritiker würden Kurz auch als "Alpen-Trump" bezeichnen. Etwas, das der Bundeskanzler offenbar nicht auf sich sitzen lassen will. Denn als Shuster kommentiert, dass beide "Cola Light" trinken würden, kontert Kurz: "Vielleicht sollte ich das ändern."

Kurz wird in der politischen Analyse des Autors als "Manager der Rechten" bezeichnet, der den Freiheitlichen durch seine harte Politik gegenüber Ausländern und Muslimen die Wählerstimmen abgräbt. Innerhalb der EU sehe man den Bundeskanzler als "das geringere Übel" zu einer FPÖ-geführten Regierung. (red)