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Tippfehler machte Milliarden-Coup von Hackern zunichte

Heute Redaktion
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Hacker haben die Sicherheitssysteme der Zentralbank von Bangladesch überlistet und sind an die Zugangsdaten für Überweisungen herangekommen. Sie wollten fast eine Milliarde Dollar überweisen. Ein Tippfehler führte dazu, dass die Deutsche Bank und die US-Notenbank Fed Verdacht schöpften. Daher kamen die Hacker mit "nur" 81 Millionen Dollar davon.

Hacker haben die Sicherheitssysteme der Zentralbank von Bangladesch überlistet und sind an die Zugangsdaten für Überweisungen herangekommen. Sie wollten fast eine Milliarde Dollar überweisen. Ein Tippfehler führte dazu, dass die Deutsche Bank und die US-Notenbank Fed Verdacht schöpften. Daher kamen die Hacker mit "nur" 81 Millionen Dollar davon.

Die Hacker besaßen zwar die Fähigkeiten, sich Zugang zu verschaffen und auch die Geduld, mit dem Coup bis zu einem Wochenende, an dem die Bank geschlossen hat, zu warten.

Doch als sie den New Yorker Ableger der US-Notenbank anwiesen, mehrere Transaktionen in der Gesamthöhe von bis zu 870 Millionen Dollar (780 Millionen Euro) abzuwickeln, passierte einem Cyberkriminellen ein Tippfehler. Bei einer Überweisung, die an eine Stiftung in Sri Lanka gehen sollte, stand "fandation"statt "foundation".

"Deutsche Gründlichkeit" half bei Aufklärung

Die bei der Abwicklung der Zahlung zuständige Deutsche Bank fragte daher bei der Zentralbank Bangladesch nach. Auch die Fed in New York war bereits hellhörig geworden, weil die Zahl der Überweisungen enorm hoch war und das Geld an private Empfänger überwiesen werden sollte.

Durch die Reaktion der Banken konnten die meisten Überweisungen rechtzeitig gestoppt werden. Mit 81 Millionen Dollar (72 Millionen Euro) kamen sie jedoch vorerst davon.

Zentralbank von Bangladesch sauer auf Fed

Die Notenbank von Bangladesch gab an, einen Teil des gestohlenes Geldes ausfindig gemacht zu haben. Die Regierung wirft der New Yorker Fed vor, die Zahlungen zu spät gestoppt zu haben und zieht eine Schadenersatzklage in Betracht.