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Dornauer: Wirbel um Foto mit "Freund" Meischberger

Heute Redaktion
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"Heute Stammtisch-Duell mit meinem Freund Walter Meischberger im Gasthof Rauthof. Spannender und kontroversieller Austausch. Auch die andere Seite muss gehört werden. #wirredenmitallen #dieneuespoetirol" schrieb Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer. 
Er hat das Posting mit Meischberger mittlerweile wieder gelöscht.
"Heute Stammtisch-Duell mit meinem Freund Walter Meischberger im Gasthof Rauthof. Spannender und kontroversieller Austausch. Auch die andere Seite muss gehört werden. #wirredenmitallen #dieneuespoetirol" schrieb Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer. Er hat das Posting mit Meischberger mittlerweile wieder gelöscht.
Bild: Screenshot

Walter Meischberger steht derzeit im Buwog-Prozess vor Gericht. Das hindert den Tiroler SPÖ-Chef aber nicht daran, mit ihm am Stammtisch zu diskutieren.

Der eine ist der Öffentlichkeit als einer der Hauptbeschuldigten im Buwog-Prozess bekannt. Der andere ist Chef der Tiroler SPÖ und macht im Rest von Österreich vor allem mit ungeschickten Aktionen und sexistischen Aussagen Schlagzeilen.

Walter Meischberger und Georg Dornauer sind aber auch beide Tiroler - und lösten mit einem gemeinsamen Treffen an einem Stammtisch in Meischbergers Heimatort Kematen großen Wirbel aus.

Mein "Freund" Meischberger

Bekannt wurde das, weil Dornauer selbst ein Foto von der Stammtisch-Runde auf Facebook postete, mit der Beschreibung: "Stammtisch-Duell mit meinem Freund Walter Meischberger (...) Spannender und kontroversieller Austausch. Auch die andere Seite muss gehört werden."

Den Hashtag #wirredenmitallen nimmt der aktuell oberste SPÖler Tirols dabei wohl besonders wörtlich, ist Meischberger doch - eigenen Angaben zufolge - seit 20 Jahren kein Politiker mehr (er saß bis 1999 für die FPÖ im Nationalrat).

Große Aufregung

Das Treffen des Parteichefs und seines "Freundes" löste innerhalb der Tiroler SPÖ große Aufregung aus. 'Warum? Der darf doch befreundet sein mit wem er will?', fragen sich viele User auf Facebook.

Das Treffen aber stolz auf die eigene Facebook-Seite zu stellen, das stößt der Parteibasis aber scheinbar sauer auf. Mangelndes Gespür und fehlende Bodenhaftung wird Dornauer vorgeworfen, wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet. Meischberger sei schließlich kein Politiker mehr, sondern das Gesicht für das Nehmer-System von Schwarz-Blau I, heißt es.

Kritik nicht gehört aber Posting gelöscht

Dornauer gibt sich angesichts der Reaktion seiner Parteibasis gelassen. Bis zu ihm sei der angebliche Unmut noch nicht durchgedrungen, sagte er der "APA". Er rechtfertigt das Treffen so: "Ich habe eine Einladung für ein so genanntes 'Stammtisch-Duell' angenommen. Mein Anspruch als Vorsitzender der SPÖ ist es, die Stammtischhoheit in Tirol für die Sozialdemokratie zurückzuerobern - da setze ich mich auch mit Personen auseinander, die für eine andere Politik stehen."

Trotzdem wurde das Posting mittlerweile gelöscht.

"Erklärungsnot"

Für die Tiroler Grünen ist Dornauer definitiv in "Erklärungsnot" ob des "amikalen" Fotos mit Meischberger. Dornauer falle vor allem mit der "öffentlichen Zur-Schau-Stellung" des Fotos auch der Bundes-SPÖ - wieder einmal - in den Rücken: "Es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass Dornauer SPÖ-Chefin Rendi-Wagner in Erklärungsnot bringt", sagt der Klubobmann der Tiroler Grünen, Gebi Mair. (csc)

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