Österreich

Tochter (9) missbraucht, "weil sie es wollte"

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Schockierende Details bekamen die Anwesenden am Donnerstag im Wiener Straflandesgericht zu hören. Ein 45-Jähriger hatte seine neunjährige Tochter aus einem SOS-Kinderdorf abgeholt und am helllichten Tag in einem Gebüsch missbraucht. Bei seiner Verurteilung beteuerte der Mann, dass seine Tochter "es gewollt" habe.

Schockierende Details bekamen die Anwesenden am Donnerstag im Wiener Straflandesgericht zu hören. Ein 45-Jähriger hatte seine neunjährige Tochter aus einem SOS-Kinderdorf abgeholt und am helllichten Tag in einem Gebüsch missbraucht. Bei seiner Verurteilung beteuerte der Mann, dass seine Tochter "es gewollt" habe.

Das Mädchen war im Alter von zwei Jahren dem Mann und seiner Ehefrau vom Jugendamt abgenommen worden, weil die Behörde das Paar als für die Kindererziehung ungeeignet einstufte. Die Kleine kam zunächst zu den Großeltern, mit vier wechselte sie in ein SOS-Kinderdorf. Der Vater durfte das Mädchen jeden Monat für vier Stunden sehen. Er nahm sein Besuchsrecht regelmäßig in Anspruch und ging mit der Tochter spazieren oder auf einen Spielplatz.

Am 29. August 2013 nahm allerdings ein zufällig vorbeikommender Passant in der Nähe eines großen Möbelhauses in Wien-Floridsdorf wahr, wie die halb bekleidete Neunjährige mit gespreizten Beinen hinter Büschen lag und "Au!" ausrief. Auf ihr lag ihr Vater, der sich eilig die Hosen hochzog, als der Passant mit den Worten "Was ist da los?" näher kam. Er verpasste dem Vater, der ihm versicherte, seine Tochter habe "es gewollt", einen Faustschlag, drückte ihn zu Boden, hielt einen Radfahrer an und ersuchte diesen, die Polizei zu verständigen.

Schaut der Mutter "so ähnlich"

Nach seiner Festnahme gab der 45-Jährige zu, er habe sich bereits am 1. August erstmals an seiner Tochter vergangen, nachdem er diese vom SOS-Kinderdorf abgeholt hatte. Dort hatte man es nicht für notwendig befunden, die väterlichen Besuche zu überwachen, da gegen den Mann nichts vorlag und kein Verdacht auf körperliche oder sexuelle Übergriffe bestand. Der Mann erklärte der Polizei außerdem, die Initiative wäre von seiner Tochter ausgegangen. Er habe "nicht widerstehen können", weil sie seiner Frau "so ähnlich schaue".

"Schuldig. Stimmt alles", legte der Angeklagte nun vor einem Schöffensenat ein Geständnis ab. Er blieb jedoch dabei, das Ganze sei von der Neunjährigen ausgegangen. Sie habe ihn gebeten, sich auf ihn zu legen, "und wie die Kleine g'sagt hat, sie liebt mich, hat's afach 'Klick' g'macht.

Da war ich total überfordert". Das Mädchen leidet seitdem unter schweren Störungen, etwa einem Waschzwang. Der Vater wurde nicht rechtskräftig zu einer sechseinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem wurde er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.