Tod nach Hochzeitsflug - wie sehr weiße Tauben leiden

Sehr oft sind menschliche Brauchtümer und Traditionen wo Tiere involviert sind, eine von der Gesellschaft tolerierte Quälerei. So auch ein beliebtes Symbol für "Treue und Glück" auf Hochzeiten. Wenn Braut und Bräutigam weiße Tauben fliegen lassen, wissen sie meist nicht, dass dies bestimmt nicht der erste und schon gar nicht der letzte Flug der symbolschwangeren Vögel an diesem Tag sein wird. Bis zu zehn Auftritte absolviert eine gebuchte "Hochzeitstaube" täglich. Der Stress und die Anstrengung kann nur als Tierquälerei bezeichnet werden.

Kann Tierquälerei romantisch sein?

„Das Schicksal dieser Tiere ist erschütternd: An einem Tag müssen diese Tauben auf bis zu zehn Hochzeiten auftreten, werden immer wieder eingefangen, in Schachteln verfrachtet ohne Wasser und Futter, zum nächsten Brautpaar gebracht und sind dann natürlich dementsprechend mit ihren Nerven und Kräften am Ende", erzählt Leiterin Doris Hofner-Foltin vom Tierparadies Schabenreith. In den Sommermonaten versorgt der Verein bis zu 30 Hochzeitstauben, die völlig entkräftet und verwirrt nicht mehr den Weg zum Züchter gefunden haben. Zu allem Überfluss, werden manche sogar noch mit bunter Farbe besprüht, die das Gefieder total verklebt und sie zu einer leichten Beute für Fressfeinde macht. Die Taubenbesitzer zeigen sich laut den Tierschützern meist wenig interessiert an dem Wohlergehen ihrer Tiere.

Seifenblasen sind unbedenklich

Generell sollte man den Tieren und auch der Umwelt zuliebe auf einige Traditionen im Zuge einer Hochzeit verzichten. Schmetterlinge ereilt ebenfalls ein schneller Tod und Konfetti und Luftballons sind ein unnötige Belastung für unsere Umwelt. Es gibt aber eine sehr hübsche Tradition, die völlig unbedenklich die Hochzeitsfotos aufwerten: Seifenblasen. Hier kann man nichts falsch machen, die Bilder werden mindestens genauso romantisch und der "schönste Tag im Leben" hat keinen fahlen Beigeschmack von Tierquälerei und Umweltzerstörung.