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Todesfahrer saß 4 Jahre in Italien im Gefängnis

Heute Redaktion
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Der Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin wird zur Blamage für die Polizei. Die Justiz hatte den mutmaßlichen Todesfahrer Anis Amri von März bis September observieren lassen - und die Maßnahme wieder eingestellt. In Italien saß der Verdächtige zuvor vier Jahre lang in Haft. Er soll eine Schule angezündet haben.

Die Vorzeichen deuteten auf ein Massaker: Laut Hinweisen wollte sich Anis Amri automatische Waffen mit Einbrüchen finanzieren. Die deutsche Justiz ließ den 24-jährigen Tunesier daraufhin observieren. Aber: Der Verdacht habe sich nicht erhärtet, so der Generalstaatsanwalt am Mittwoch. Im September wurde die Maßnahme eingestellt, drei Monate später donnerte der Salafist mit einem Lkw durch einen Berliner Weihnachtsmarkt. Fazit: 12 Tote, etwa 50 Verletzte.

Haft in Italien?

Laut der italienischen Agentur Ansa war Amri im Februar 2011 als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nach Sizilien gekommen. Er beging mehrere Verbrechen und wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Laut einem tunesischen Radiosender dürfte er eine Schule angezündet und laut BILD-Zeitung im Gefängnis Revolten gegen Ungläubige angezettelt haben.

Man wollte ihn im Juli abschieben, offenbar gab es aber Schwierigkeiten mit den Behörden in Tunesien. Sie sollen nicht anerkannt haben, dass der 24-Jährige ein tunesischer Staatsbürger war.