Welt

Todespilot von Flug 4U9525 war erst kürzlich in Wien

Heute Redaktion
Teilen

Andreas L., der Co-Pilot von Flug 4U9525, war erst kürzlich in Wien. Außerdem litt er nach einem Pressebericht unter massiven Sehstörungen. Laut "Bild am Sonntag" hatte sich der 27-Jährige deshalb in ärztliche Behandlung begeben. Ermittler haben auch zahlreiche Medikamente in seiner Wohnung gefunden. Zudem sind am Samstag die ersten Leichenteile des Todespiloten identifiziert worden.

Andreas L., der Co-Pilot von Flug 4U9525, war erst kürzlich in Wien. Außerdem litt er nach einem Pressebericht unter massiven Sehstörungen. Laut "Bild am Sonntag" hatte sich der 27-Jährige deshalb in ärztliche Behandlung begeben. Ermittler haben auch zahlreiche Medikamente in seiner Wohnung gefunden. Zudem sind am Samstag die ersten Leichenteile des Todespiloten identifiziert worden.
Andreas L. steuerte laut "Bild" vor rund drei Wochen eine Germanwings-Maschine von Düsseldorf nach Wien und retour. Sein Pilot bei diesen Flügen erklärte nun laut Bericht, dass L. auf diesem Flug ihm gegenüber den Wunsch geäußert hätte, eine größere Maschine zu fliegen.

Die Ermittlungsgruppe "Alpen" des Düsseldorfer Polizeipräsidiums hat eindeutige Erkenntnisse für eine schwere "psychosomatische Erkrankung" des gefunden. "Der 27-jährige ist von mehreren Neurologen und Psychiatern behandelt worden", sagte ein hochrangiger Fahnder der "Welt am Sonntag".

Überlastet und schwer depressiv

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Germanwings-Piloten in Düsseldorf hätten die Beamten eine Vielzahl von Medikamenten zur Behandlung der psychischen Erkrankung sichergestellt. Hinweise auf Rauschmittel oder eine Abhängigkeit von Drogen und Alkohol gebe es allerdings nicht.
Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, litt Andreas L. nach Auskunft des Ermittlers unter einem "starken subjektiven Überlastungssyndrom" und war schwer depressiv: "Das geht aus persönlichen Aufzeichnungen hervor, die der Pilot abgelegt und gesammelt hat."

Co-Pilot litt auch an Sehstörung

Der Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine, litt auch an massiven Sehproblemen. Wie "Bild am Sonntag" erfuhr, befand sich der 27-Jährige deswegen in ärztlicher Behandlung. Ob diese Sehstörungen organischer oder psychosomatischer Natur waren, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Jedenfalls hätten sie seine Flugtauglichkeit gefährdet.

Leichtenteile identifiziert

Am Samstag sind zudem Leichenteile des Co-Piloten identifiziert worden. Die Identifizierung der sterblichen Überreste wurde mittels eines DNA-Abgleichs vorgenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen soll L. den Airbus mit 150 Menschen an Bord zum Absturz gebracht haben.

Auch erste Stimmaufnahmen vom Absturz wurden veröffentlicht. Demnach bat der aus dem Cockpit ausgesperrte Pilot L. zuerst, die Türe zu öffnen. Später versuchte er mit Gewalt einzudringen und brüllte: "Mach die verdammte Tür auf!". Dann sind Schreie der Passagiere zu hören, bevor das Flugzeug zerschellt. Befragt wurde auch die Ex-Freundin des Copiloten. Sie erklärte, L. habe ihr gegenüber erwähnt: "Eines Tages werde ich etwas tun, was das ganze System verändern wird, und alle werden dann meinen Namen kennen und in Erinnerung behalten." Sie habe damals nicht gewusst, was er damit meinte.

;