Oberösterreich

Todkranke wollte noch einmal Garten und Kinder sehen

Der sehnlichste Wunsch von Frau Margereta (90): Einmal noch Haus und Garten sehen und sich von den Liebsten verabschieden. Jetzt ist sie im Himmel. 

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Es war ihr Tag, ein perfekter Tag. Frau Margereta konnte sich noch einmal daheim von ihrer Familie verabschieden.
Es war ihr Tag, ein perfekter Tag. Frau Margereta konnte sich noch einmal daheim von ihrer Familie verabschieden.
Verein Rollende Engel

Seit Wochen lag Frau Margereta auf der Palliativstation im Krankenhaus. Ihr Zustand wurde zunehmend schlechter, sie benötigte Sauerstoff zum Atmen und musste mit Schmerzmitteln versorgt werden. Wie viel Zeit ihr zu diesem Zeitpunkt noch blieb – Wochen, Tage, Stunden? Völlig ungewiss.   

Der Wunsch, noch einmal Haus und Garten zu sehen und sich von der Familie zu verabschieden, wurde da immer größer. Im Vorfeld gab es da einiges abzuklären und zu organisieren. Dabei drängte die Zeit. Das war auch der Familie von Frau Margereta schnell klar – und sie suchte deshalb Hilfe.  

Familie wartete mit Kaffee und Kuchen

Eine Tochter der todkranken Traunerin meldete sich beim Verein Rollende Engel in Wels, der genau auf Situationen wie diese spezialisiert ist und seit 2020 Schwerkranken und ihren Angehörigen letzte Wünsche erfüllt.

Das Team machte sich sofort an die Arbeit, telefonierte, schrieb und organisierte. Ganz früh am Morgen ging es dann los ins Krankenhaus, wo Frau Margereta abgeholt wurde. Das Palliativ-Team und auch der zuständige Oberarzt warteten bereits. "Viele Medikamente und Infusionen wurden uns für den Tag mitgegeben, falls unser Fahrgast Schmerzen bekäme", so Florian Aichhorn, Obmann vom Verein Rollende Engel.

Gemeinsam mit der Tochter der Patientin machte sich das Team auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, wartete bereits die Familie im Garten. "Oben auf der Terrasse platzierten wir uns, sodass Frau Margereta einen guten Überblick über ihren Garten hatte. Sie wollte noch einmal zu ihren geliebten Rosen". Alles war perfekt vorbereitet, am Tisch standen Kaffee und Erdbeerkuchen. 

Alle Schmerzen waren für einen Augenblick vergessen

Für einige Stunden schien alles unbeschwert. Es wurde über die Kindheit und Jugendzeit philosophiert und alte Erinnerungen wieder hochgeholt. Die Stimmung war ausgelassen. "Es wurde gelacht! Die Zeit stand still und niemand dachte jetzt an die Zukunft und was Frau Margereta bevorstehen wird. Es ging ihr so gut, dass sie komplett auf den Sauerstoff und auf ihre Schmerzen vergaß", erzählt Aichhorn.

Am Abend ging es wieder zurück ins Krankenhaus. Der Abschied war emotional. Bei Frau Margereta flossen die Tränen, war es doch das letzte Mal, dass alle beisammen waren. 

Nur acht Tage danach verlor die Traunerin den Kampf gegen ihre Erkrankung. Sie verstarb im Kreis ihrer Familie. 

Der gemeinnützige Verein Rollende Engel finanziert sich durch Spenden und Patenschaften. Die Mitarbeiter arbeiten alle ehrenamtlich, um Schwerkranken ihren letzten Wunsch zu erfüllen.
Wenn auch Sie den Verein unterstützen wollen: 
SPENDENKONTO
Verein -Rollende Engel-
Raiffeisenbank Wels
AT79 3468 0000 0303 9500
(bitte Name und Adresse nicht vergessen)
https://www.rollende-engel.at

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