Welt

Tödlicher Heli-Crash: Olympiasieger stieg zuvor aus

Heute Redaktion
Teilen

Die Dreharbeiten für die französische Realityshow "Dropped" ("Ausgesetzt"), einer extremeren Variante des Dschungelcamps, sind von einem tragischen Unglück überschattet worden. Zwei Helikopter stießen in der Luft über Argentinien zusammen, unter den Toten sind die Piloten und drei französische Topathleten. Schwimm-Olympiasieger Alain Bernard entkam nur knapp dem Tod, weil er kurz zuvor aus einer der Unglücksmaschinen ausgestiegen war. Eine Kamera filmte den Horrorcrash mit.

Die Dreharbeiten für die französische Realityshow "Dropped" ("Ausgesetzt"), einer extremeren Variante des Dschungelcamps, sind von einem tragischen Unglück überschattet worden. Zwei Helikopter stießen in der Luft über Argentinien zusammen, unter den Toten sind die Piloten und drei französische Topathleten. Schwimm-Olympiasieger Alain Bernard entkam nur knapp dem Tod, weil er kurz zuvor aus einer der Unglücksmaschinen ausgestiegen war. Eine Kamera filmte den Horrorcrash mit.

Unter den Todesopfern befinden sich neben der Schwimm-Olympiasiegerin Camille Muffat, der Seglerin Florence Arthaud und dem Boxer Alexis Vastine fünf weitere Sportler. Arthaud wurde auch "Verlobte des Atlantiks" genannt, Vastine war Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner in Peking 2008 und Moffat Olympiasiegerin, Bronze- und Silbermedaillengewinnerin in London 2012.

Schwimmer entkam knapp dem Tod

Schwimmer und Olympiasieger Alain Bernard entkam nur knapp dem Tod. Er musste kurz vor Abflug aus einem Hubschrauber aussteigen, weil die Maschine mit ihm überladen war.

Eurocopter explodierten

Das Unglück ereignete sich in der Nacht auf Dienstag in der abgelegenen Provinz La Rioja im Nordwesten Argentiniens. Die beiden argentinischen Piloten und acht Franzosen starben, als die Hubschrauber des Typs Eurocopter in der Luft kollidierten.

Ein Video zeigt, wie die Helikopter in 100 Metern Höhe zunächst nebeneinander fliegen und dann plötzlich zusammenstoßen. Laut Ermittlern könnte menschliches Versagen eines Piloten oder ein plötzlicher Windstoß den Unfall herbeigeführt haben.

"Es gab eine große Explosion und dann war alles in Flammen gehüllt", sagte eine Radioreporterin laut der örtlichen Zeitung "Nueva Rioja". Argentinische Medien zeigten Fotos der brennenden Wracks inmitten dürrer Büsche. "Es ist grauenvoll, es wird schwierig sein, die Leichen zu bergen. Die beiden Hubschrauber sind ausgebrannt", sagte Andres Navarrete, Bürgermeister der Ortschaft Villa Castelli, in der sich das Unglück ereignet hat.

Die argentinische Bundespolizei hat Ermittlungen aufgenommen, eine Expertengruppe der Luftfahrtbehörde ist am Unglücksort. Die Hubschrauber hatten keine Flugdatenschreiber an Bord. In den Wracks wurden sechs Handys und drei Kameras gefunden und beschlagnahmt. Auch in Frankreich wurden Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.

Hollande ist fassungslos

Präsident Francois Hollande hat in einer Stellungnahme seine "Fassungslosigkeit" zum Ausdruck gebracht. "Das brutale Verschwinden unserer Mitbürger ist eine immense Traurigkeit." Sportminister Thierry Braillard sprach von einer "sehr traurigen Nachricht für den französischen Sport". "Die Sportwelt beweint seine Legenden", titelte die Zeitung "Le Monde" am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe.

Sendung gestoppt

Auch der Fernsehsender TF1, in deren Auftrag das Format produziert wird, teilte mit, dass man den "Schmerz der Familien und Nahestehenden der Opfer mitfühlen" könne. "Dropped"-Moderator Louis Bodin erklärte dem argentinischen Fernsehen, das Programm werde vorerst nicht weitergeführt, nachdem das Team mit dem Unglück "zerstört und in Schrecken versetzt" sei.

Ex-Fußball-Nationalspieler Sylvain Wiltord, der unter den bereits ausgeschiedenen Teilnehmern ist, meldete sich aus Frankreich via Twitter zu Wort. "Ich trauere um meine Freunde, ich zittere, ich bin entsetzt, ich habe keine Worte, ich will nichts sagen", hieß es in dem Tweet.

 

Je suis triste pour mes amis , je tremble , je suis horrifié , je n'ai pas de mots , je ne veux rien dire
— Sylvain Wiltord (@sylwiltord)

Ein Teaser-Video der Sendung:

Laut Provinzregierung befindet sich seit mehreren Tagen ein 80-köpfiges TV-Team in der Region, durch die seit 2009 auch die Rallye Dakar führt. "Dropped" wird an verschiedenen touristischen Orten der Welt produziert. Die Dreharbeiten für die aktuelle Staffel hatten Ende Februar in Ushuaia an der Südspitze des Kontinents begonnen.

Überlebenskampf im Dschungel

In der Sendung werden die Teilnehmer mit verbundenen Augen ausgesetzt. Ausgestattet mit Wasser und einem GPS-Sender müssen sie überleben, sich Nahrung suchen und einen Schlafplatz errichten.