Nachdem vier Jugendliche vermeintlich bei der Blackout-Challenge verstorben sind, verklagen deren Eltern Tiktok. Die Anklage wurde beim Superior Court im US-Bundesstaat Delaware eingereicht. Bei der Blackout-Challenge versuchen die Teilnehmenden absichtlich, ein Ohnmachtsgefühl herbeizuführen.
Das Social Media Victims Law Center reicht die Klage gegen Bytedance, den Mutterkonzern von Tiktok, im Namen der Eltern von Isaac Kenevan, Archie Battersbee, Julian Sweeney und Maia Walsh ein. "Das Design und die Programmierung der App zielen darauf ab, Kinder um jeden Preis zu maximaler Interaktion mit Tiktok zu bewegen", heißt es in der Anklage.
Die Eltern der verstorbenen Jugendlichen fordern die Onlineplattform dazu auf, den Zugang zu den Social-Media-Accounts freizugeben. Die Mutter des verstorbenen Julian Sweeney, Ellen Roome, sagt gegenüber der BBC, Eltern müssten sich über die Gefahren von Social Media bewusst sein.
"Ich dachte, Tiktok sind alberne Tänze und harmlose Challenges und ich habe mehrere dieser Challenges mitgemacht, weil wir sie einfach nur lustig fanden", erzählt Ellen Roome.
Die Geschäftsführerin der Kampagnengruppe 5Rights Foundations, Leanda Berrington-Leach, sagt gegenüber dem englischen Newsportal, der Tod von Jugendlichen sei die schreckliche Konsequenz davon, dass Tech-Unternehmen Profit über das Leben von Kindern stellten.
Lisa Kenevan sagt über ihren Sohn, er sei intelligent und neugierig gewesen. "Dies führte dazu, dass er die Blackout-Challenge ausprobierte", erzählte sie der BBC.
Tiktok teilt mit, gefährliche Inhalte oder Challenges seien auf ihrer Plattform verboten. Die Online-Plattform leitet Benutzer, die nach den Challenge-Hashtags suchen, zum Safety Center weiter. Tiktok wurde bereits mehrfach verklagt und von Eltern beschuldigt, dass die Plattform Kindern gefährliche Inhalte empfiehlt.