Auch mehrere Tage nach dem tragischen Todessturz der 15-Jährigen in Kaltenleutgeben (Niederösterreich) ist die Trauer um Caro aus Wien-Penzing unermesslich. Der Schmerz bei den Hinterbliebenen lässt sich kaum in Worte fassen. Umso mutiger, dass nun ihre Cousine Julia (25) ihr Schweigen bricht.
„War keine Mutprobe, sondern einfach nur ein schrecklicher Unfall“Cousine von Caro (15)
"Was ich sagen möchte ist, dass es kein TikTok-Trend war und auch keine Mutprobe. Wie Kinder nun mal so sind, wollten sie einfach nur diesen 'Lost Place' besuchen. Es war einfach nur ein schrecklicher Unfall", so die 25-Jährige unter Tränen. Ihr sei wichtig, das richtigzustellen.
Caroline war demnach am Donnerstagabend "das erste Mal und aus Neugierde" mit dem Bus vom Bahnhof Liesing zur alten Bauruine gefahren– gemeinsam mit ihrem 21-jährigen Freund ("sie waren sehr glücklich") und zwei Begleitern (15 und 18 Jahre alt). Dann kletterte das Mädchen verbotenerweise über ein Dach in das hohe Hauptgebäude. Die 15-Jährige fiel vor Ort "durch einen Aufzugschacht – und nicht 20 Meter, wie es andere behaupten", so die Cousine. Dennoch: jede Hilfe kam zu spät.
Die Familie rückt nun eng zusammen. Man erinnert sich gemeinsam an "ein freudiges und lebendiges Mädchen", das ein "sehr gutes Herz" hatte. "Sie war außerdem sehr intelligent und neugierig", so die Cousine. Schon als 10-Jährige hatte Julia der kleinen Caro "die Windeln gewechselt. Später verbrachten die Cousinen, die "wie Schwestern" waren, viel Zeit auf der Hundezucht des gemeinsamen Großvaters. "Caro liebte es besonders, mit den Welpen zu kuscheln."
Um Caro ewig weiterleben zu lassen, plant die Familie für die tödlich Verunglückte bald eine "Diamantbestattung". Eine Obduktion der Toten steht noch aus. Derweil sollen in Wien nun die Einvernahmen der 18-Jährigen und des 15-Jährigen stattfinden – auch der tief betroffene Freund soll noch zum tragischen Unfallhergang befragt werden. "Die Ermittlungen der Polizei laufen, dann ergeht ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt, die über weitere Schritte entscheidet", so ein Sprecher der LPD Niederösterreich.