Österreich

Top-Mediziner: "Virus ist nicht so ansteckend"

Heute Redaktion
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Das hört man von Ärzten und Medizinern nicht oft: Franz Allerberger, Mediziner der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit, lässt aufhorchen.

"Dieses Virus ist nicht so ansteckend, wie manche annehmen", so AGES-Mediziner Franz Allerberger zum "profil". Der Facharzt für Infektionskrankheiten, der auch im Beraterstab der Coronavirus-Taskforce des Gesundheitsministers sitzt, sieht so gut wie keine Gefahr einer Ansteckung beim Aufenthalt an der frischen Luft. "Im Freien ist es im Regelfall durch den Verdünnungseffekt extrem unwahrscheinlich, sich anzustecken", so Allerberger.

Auch mit der Maskenpflicht hadert der Top-Mediziner: Es gebe keinen Beleg für deren Nutzen. Und auch am österreichischen Komplett-Shutdown in der Corona-Krise äußert Allerberger Zweifel. "Niemand kann sagen, ob die Rückgänge bei den Neuinfektionen in Europa eine Folge des Lockdowns waren, oder ob es am wärmeren Wetter oder an sonst etwas liegt", so Allerberger.

Kein Wegsperren älterer Menschen

Er weist darauf hin, dass die Auswirkung einzelner Maßnahmen nicht abgeschätzt werden können. Vor allem zwei Maßnahmen der Bundesregierung störten den Top-Mediziner: "Nach meiner Meinung hätten wir nicht nur die Bundesgärten, sondern auch die Kindergärten verpflichtend offenhalten müssen", wird es zitiert.

Entschieden spricht sich der Experte dagegen aus, alte Menschen vorsichtshalber wegzusperren: "Wenn jemand 90 ist, hat er wahrscheinlich ein 30-prozentiges Risiko, diese Infektion nicht zu überleben. Aber das darf doch nicht heißen, dass er seine Enkel und Urenkel nie wieder sehen und umarmen darf."

FPÖ sieht sich durch Mediziner bestätigt

Der freiheitliche Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak sieht sich durch Allerbergers Äußerungen bei den Forderungen nach schnelleren Öffnungsschritten bestätigt. "Die Analyse zeigt deutlich, dass es beispielsweise keine Coronavirus Ansteckungen im Freien oder in Kindergärten gegeben hat und die Ansteckungsgefahr nicht so dramatisch ist, wie uns manche weismachen wollen", so Kaniak.

Geht es nach ihm, sollte Masken "nur dort getragen werde, wo tatsächlich ein Ansteckungsrisiko besteht und auch in der Gastronomie sind viele angekündigte Maßnahmen wissenschaftlich nicht begründbar". Kaniak spricht von einem "übertriebenen Lockdown".