Gesundheit

Top-Virologe lässt sich nicht mehr gegen Covid impfen

Der deutsche Virologe Christian Drosten verzichtet heuer auf den Corona-Booster. Warum und wie er das Infektionsgeschehen im Herbst bewertet. 

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Christian Drosten (Bild) war während der Pandemie einer der führenden Virologen.
Christian Drosten (Bild) war während der Pandemie einer der führenden Virologen.
Markus Schreiber / AP / picturedesk.com

Die Corona-Impfung ist weiterhin für alle Bürger in Österreich kostenlos. Geimpft werden können Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab sechs Monaten. Der an XXB.1.5 angepasste Impfstoff von Biontech/Pfizer ist in der gesamten EU bereits für alle ab dem Alter von sechs Monaten zugelassen. die nächsten gibt es erst wieder im November. Termine können über impfservice.wien online gebucht werden oder telefonisch über 1450. Auch beim Hausarzt kann man sich impfen lassen. Ob dein Hausarzt impft, erfragst du am besten direkt in der Ordination oder du schaust in dieser Liste nach, die alle impfenden Ärzte aufführt. Die Österreichische Gesundheitskasse impft ebenfalls in ihren Gesundheitszentren in den Bezirken Landstraße, Mariahilf, Favoriten und Floridsdorf. Dafür ist eine telefonische Vereinbarung nötig.

Besonders empfohlen wird die Impfung für Personen ab dem Alter von 60 Jahren, Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf (Schwangere, Menschen mit Übergewicht und Menschen mit respiratorischen, neurologischen oder kardialen Grunderkrankungen) sowie medizinischem Gesundheitspersonal. Ungeimpfte Personen brauchen ab Herbst für die Grundimmunisierung nur noch eine Impfung (statt bisher drei).

Keine Impfung, keine Maske

Einer der führenden Virologen während der Pandemie war Christian Drosten. Der Deutsche ist dreimal geimpft und war zweimal mit Corona infiziert. Er schätzt sich als gesund ein und verzichtet deshalb heuer auf den Booster. "Ich bin gesund, daher nein", sagte er kurz und knapp im Interview mit der "Zeit". Für seine Altersgruppe bestehe keine Empfehlung zur Impfung. Die Maske würde er nur tragen, wenn sie verpflichtend wäre. "Ich bin nicht in dem Alter, in dem ich schon an ein erhöhtes Risiko denken müsste. Zum Selbstschutz würde ich keine Maske mehr tragen. Falls noch mal eine Maskenpflicht käme, was ich nicht erwarte, wäre ich natürlich dabei."

Prognose schwierig

Eine Prognose zum Infektionsgeschehen zu stellen, werde immer schwieriger, so der Wissenschaftler. "Wir haben mittlerweile ein sehr vielfältiges Virus und eine ebenso vielfältige Immunität." Der Schutz, sich anzustecken, dürfte nachgelassen haben, der Schutz vor einem schweren Verlauf, sei jedoch nach wie vor gegeben. "Diese Immunität ist inzwischen sehr stabil." Ähnlich wie im Vorjahr, kann er sich eine Herbstwelle vorstellen, gefolgt von einem ruhigen Winter. 

Aber die Pandemie an sich sei vorüber, so Drosten. "Nicht weil das Virus weg ist, sondern weil die Immunität da ist. Die meisten hatten schon mehrfach Kontakt mit dem Virus und waren zum Glück vorher gut geimpft." Dass immer neue Virusvarianten auftauchen liege in der Natur des Virus. "Das Virus verändert sich immer weiter, bleibt aber unter Kontrolle durch die in der Bevölkerung verbreitete Immunität." 

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    Andreas Krennmair (r.) mit einer Pflegerin
    Andreas Krennmair (r.) mit einer Pflegerin
    rbb/DOCDAYS/Carl Gierstorfer