Gesundheit

Top-Virologin schließt zweite Grippe-Welle nicht aus

Die Lage in den Spitälern entspannt sich. Die Influenza- und die RSV-Welle flachen bereits ab. Doch die Semsterferien stehen erst noch bevor.

Christine Scharfetter
Virologin Monika Redlberger-Fritz sieht die Semesterferien noch als entscheidende Hürde im Hinblick auf die weitere Influenzaviruszirkulation.
Virologin Monika Redlberger-Fritz sieht die Semesterferien noch als entscheidende Hürde im Hinblick auf die weitere Influenzaviruszirkulation.
iStock/apa picturedesk "Heute"-Montage

Zahlreiche Krankenstände und volle Ambulanzen prägten vor allem die Wochen vor Weihnachten: Nach einer zweijährigen Pause, wohl bedingt durch die Corona-Maßnahmen, überrollte die Grippewelle früher als gewohnt das Land. Hinzu kam eine Vielzahl an RSV-Fällen und vereinzelt die eine oder andere COVID-Infektion. Zumindest die Aktivität der ersten beiden Viren-Arten ist jetzt endlich stark zurückgegangen. 

"Es sieht sehr gut aus", urteilt Virologin Monika Redlberger-Fritz, Leiterin des Influenza-Labors der Medizinischen Universität Wien (MedUni), im "Heute"-Gespräch. "Die Influenzavirusaktivität lag zuletzt bei neun Prozent, das ist knapp unter dem epidemischen Niveau und mit mittlerweile acht Prozent zeigt sich auch bei den RS-Viren ein Rückgang."

Eine Entspannung der Lage, die sich auch in den Wiener Spitälern bemerkbar macht: "Die außerordentliche Belastung, die wir zuletzt hatten, nimmt aktuell wieder deutlich ab", erklärt Brigit Wachet, Pressesprecherin des Wiener Gesundheitsverbunds, auf Nachfrage von "Heute".

Semsterferien als Treiber

Doch war es das für diese Saison wirklich? Eine Frage, die sich Monika Redlberger-Fritz nicht so leicht zu beantworten traut. "Wie es weitergeht, ist ein gute Frage. Eine zweite Influenza-Welle kann man derzeit nicht ausschließen", so die Virologin.

Einerseits habe man in den vergangenen Wochen eine relative Zunahme an Influenza A(H1N1) Viren beobachtet, die die vor dem Jahreswechsel dominierenden A(H3N2) Viren abgelöst haben. Andererseits würden erst noch die Semesterferien bevorstehen. "In den Ferien steigt durch die Maßen in den Skigebieten wieder die Ansteckungsgefahr. Anschließend bringen die Kinder die Viren in die Schule."

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