Wetter

Tornado-Alarm bei Wien wegen heftiger Gewitterzelle

Im Raum Wiener Neustadt gab es Sonntagnachmittag eine rotierende Gewitterwolke, bei der sich auch ein Trichter gebildet hatte.

Leo Stempfl
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Im Raum Wr. Neustadt hat sich eine heftige Superzelle samt Aufwindbereich gebildet.
Im Raum Wr. Neustadt hat sich eine heftige Superzelle samt Aufwindbereich gebildet.
© Thomas Schreiner / Skywarn.at

Im Vorfeld des Tiefs Manfred gehen am Sonntag und in der Nacht auf Montag in weiten Teilen Österreichs kräftige Gewitter nieder. Die Experten der UBIMET-Unwetterzentrale warnen: "Lokal ist mit Hagel, Starkregen und Sturmböen zu rechnen!"

Gegen 18 Uhr hat sich ein kräftiges Gewitter knapp nördlich von Leibnitz in der Steiermark gebildet. Dieses zieht jetzt langsam ost- bis nordostwärts. Auch in der Nähe von Wien gilt deswegen für den restlichen Abend Vorsicht vor Hagel und Starkregen.

Update der Unwetterzentrale von 19.05 Uhr: "In Wien werden derzeit noch sommerliche 25,6 Grad gemessen. Die meisten Blitze gibt es aktuell in Tirol und nun zunehmend auch im Norden Oberösterreichs, in den kommenden Stunden verlagert sich der Schwerpunkt in den Nordosten des Landes."

Tornado-Alarm in Wiener Neustadt

Bereits zwischen 15 und 16 Uhr ist ein kräftiges Gewitter von Wiener Neustadt nach Eisenstadt gezogen. Stellenweise gab es bis zu zwei Zentimeter großen Hagel. "Die Radardaten deuten daraufhin, dass es sich dabei um ein kurzlebiges Superzellengewitter gehandelt hat", so der Experte Nikolas Zimmermann von der UBIMET-Unwetterzentrale gegenüber "Heute".

Ein Aufwindbereich der Gewitterwolke wies dabei eine Rotation auf. In seltenen Fällen kann sich bei solchen Gewittern zwischen dem Boden und der Gewitterwolke auch ein Tornado bilden. Wie ein Foto des Gewitter-Chasers Thomas Schreiner von Skywarn.at zeigt, gab es eine tief-rotierende Gewitterwolke und möglicherweise sogar eine Trichterwolke. "Diese hat aber nach derzeitigem Stand keinen Bodenkontakt gehabt, was aber die Voraussetzung für einen Tornado ist", erklärt Zimmermann.

Auch Chaser Thomas Schreiner zeigt sich beeindruckt, aber erleichtert: "Es bestand zwar heute ein kleines Potential, dass sich Tornados bilden können. Direkt zu einem Wirbelsturm ist es aber nicht gekommen – zum Glück!"