Österreich

Tote Filialleiterin (52): Das ist mutmaßlicher Killer

Heute Redaktion
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Der Fall rund um die tote Brigitte G. (52) in Amstetten Ende Mai ist offenbar geklärt: Ein 39-jähriger Deutscher, unsteten Aufenthaltes, soll die Filialleiterin getötet haben. Motiv: Geldmangel.

Am Montag hatte die Exekutive den mutmaßlichen Mörder von Mutter und Filialleiterin Brigitte G. (52) verhaften können. Zwei Tage nach dem Durchbruch im Mordfall Amstetten-Greinsfurth ("Heute" berichtete) ging die Staatsanwaltschaft St. Pölten und die Polizei NÖ an die Öffentlichkeit.

Hannes Fellner, Chef der Mordgruppe des LKA NÖ, über die Details: "Im Zuge der Spurensicherung wurde Ende Mai DNA gesichert. Ein Abgleich verlief aber vorerst negativ. Somit begann die Knochenarbeit, denn wir waren sicher, dass es keinen persönlichen Bezug von Täter und Opfer gab. Das Opfer verließ um 20.30 Uhr die Filiale, dürfte dann am Parkplatz den Täter getroffen haben. Nach der mutmaßlichen Tat fuhr der Verdächtige noch mit dem Auto der Frau weg, nahm Geldbörsel, Mobiltelefon und Schlüssel an sich."

Täter (39) ohne festen Wohnsitz

In der Folge wurden Hunderte Personen, die sich am Tattag im EKZ Greinsfurth aufgehalten hatten, überprüft. Schließlich gab es Hinweise auf den 39-Jährigen und eine DNA-Übereinstimmung. Erst am Montag, 29. Juli, konnte der Tatverdächtige in der Nähe von Haag (Amstetten) schließlich festgenommen werden. Der 39-jährige Deutsche wurde in die Justizanstalt Sankt Pölten gebracht, zeigte sich nicht geständig, bestreitet die Tat, der DNA-Beweis ist allerdings sehr belastend und in dessen Fahrzeug wurde das Mobiltelefon der Toten gefunden.

Der Deutsche ist bislang gerichtlich unbescholten, war teilweise in Österreich in der Gastronomie beschäftigt und gemeldet (Anm.: seit 2009), lebte zuletzt in seinem Fahrzeug (Anm.: dunkler Kleinwagen), schlief im Mai auf diversen Parkplätzen im westlichen Niederösterreich, dürfte die Frau spontan, möglicherweise wegen eines geringen Bargeldbetrages, ermordet haben. Denn: Seit Oktober 2018 hatte der 39-Jährige keine Arbeit mehr, bezog nur "Arbeitslose".

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Gutachten

Franz Lang vom Bundeskriminalamt meinte noch im Zuge der Pressekonferenz: „Das Bundeskriminalamt untersucht seit Jänner 2018 wegen einer Häufung alle Frauenmorde in einer eigenen Screeninggruppe. Dieser Fall hat uns große Sorge bereitet weil er in kein Muster passt. Es gab kein Naheverhältnis zwischen Opfer und Täter".

Heute am Nachmittag soll die U-Haft über den Verdächtigen verhängt werden. Weiters wurde ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(Lie)

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