Niederösterreich

Tote Frau im Bett! Pulsuhr überführte Ehemann (65)

Ein vermögender Businessmann soll in Oberwaltersdorf seine Gattin (57) erschlagen haben. "Mein Hirn ließ aus", so der angeklagte 65-Jährige.
27.06.2023, 18:33
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Ein schmuckes Haus in Oberwaltersdorf, über eine Million Euro in Gold und bar als Reserve - ein Ehepaar (65, 57) hatte knapp 20 Jahre eine Vorzeige-Beziehung (16 Jahre davon Ehe) geführt, am Dienstag musste der Ex-Unternehmer in Wr. Neustadt wegen Mordes auf die Anklagebank (es gilt die Unschuldsvermutung).

Nach einigen Rissen in der langjährigen Beziehung soll es am 24. August 2022 im Schlafzimmer in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) zur finalen Kränkung gekommen sein. Sie warf ihn ziemlich schroff aus dem Schlafzimmer.

15 Hiebe mit Spitzmeißel

Er kam laut Anklage mit einem Spitzmeißel (den er aus Schutz vor Einbrechern im Ankleidezimmer hatte) zurück und schlug laut Anklageschrift 15 Mal zu. Dann täuschte er dilettantisch einen Einbruch vor (Anm.: manipulierte die Katzenklappe), warf den Meißel im Gebüsch weg und behauptete anfangs, unbekannte Täter hätten seine Frau getötet. Denn er sei nach dem Frühstückseinkauf zurück ins Haus gekommen und habe seine tote Frau so aufgefunden

190 Puls bei Tat

Doch die GPS-Daten auf der Pulsuhr des 65-Jährigen führte die Kripo zur Tatwaffe. Und: Der Puls war fünf Minuten vor der Bluttat 66, bei der Tat 190 und 47 Minuten später immer noch 109. Der Gatte wurde schnell vom Zeugen zum Verdächtigen und wanderte in U-Haft - mehr dazu hier

Beim Prozess am Dienstag in Wr. Neustadt gestand der angeklagte Unternehmer: "Sie hat mich weggeschickt wie einen Hund. Da hat mein Hirn ausgelassen. Das war so eine Demütigung. Ich war nicht Herr meiner selbst." Abschließend gab er zu: „Ich habe alles zerstört."

Der Tatort in Oberwaltersdorf und Suche nach Mordwaffe - zum Durchklicken:

Totschlag oder Mord?

Anwalt Michael Dohr sprach indes von Totschlag, der Unternehmer hätte die Tat nie geplant. Als Beweis nannte der Advokat die Pulsuhr-Aufzeichnungen. Ein Urteil soll es am Donnerstag geben. Dem Ehemann droht bei einer Mordverurteilung eine lebenslange Haft oder bei Totschlag bis zu zehn Jahre Haft. 

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