Niederösterreich

Tote in Kinderwunschklinik: Arzt gesteht Fehler ein

Eine Frau war nach einem Eingriff in einer Badner Kinderwunschklinik gestorben. Der Arzt hatte das Narkosemittel im privaten Kühlschrank gelagert.

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In einer Kinderwunsch-Klinik in Baden ist eine Frau nach einem Eingriff gestorben.
In einer Kinderwunsch-Klinik in Baden ist eine Frau nach einem Eingriff gestorben.
Thomas Lenger/Monatsrevue

Ein Anästhesist mit über 30 Jahren Berufserfahrung räumte nun einen Fehler ein: Er hätte das Propofol im privaten Haushaltskühlschrank gelagert. Dadurch dürfte das angebrochene Narkosemittel durch Keime verunreinigt worden sein, der Mediziner verwendete es dennoch bei Eingriffen in einer Badener Kinderwunschklinik. Eine 32-Jährige starb nach einem septischen Schock, zwei Frauen waren in Lebensgefahr ("Heute" berichtete).

Grob fahrlässige Tötung

Laut "Kurier" geht man bei der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt derzeit von einem groben Behandlungsfehler des Arztes aus. Die Ermittlungen wegen des Verdachtes der grob fahrlässigen Tötung sowie grob fahrlässigen schweren Körperverletzung laufen. In Fachkreisen schüttelt man den Kopf über das Verhalten des Anästhesisten.

Ein Gutachten der Anästhesiologie und Intensivmedizin steht indes noch aus. Erst dann werde laut Staatsanwaltschaft über die Anklage entschieden. Vermutlich dürfte nur der Mediziner angeklagt werden, die Klinik selbst dürfte keine Schuld treffen.

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