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Tourismus im All könnte nächstes Jahr starten

Heute Redaktion
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Bald könnte der Tourismus im Weltall starten. Rechtlich gibt es inzwischen noch Nachholbedarf.
Bald könnte der Tourismus im Weltall starten. Rechtlich gibt es inzwischen noch Nachholbedarf.
Bild: iStock

Die großen Raumfahrtunternehmen kämpfen gerade um Platz 1 bei Tourismus im Weltraum. Virgin Atlantic verkündet, dass es in ein paar Monaten so weit sei.

50 Jahre nach der Mondlandung, einem der größten technischen Leistungen der Menschheitsgeschichte, die bis dato das große Symbol für den Fortschrittsabsolutismus ist, scheint es langsam in realistische Nähen zu rücken, das Weltall tatsächlich für Touristen zugänglich zu machen. Rechtliche Fragen bleiben währenddessen noch offen.

Das Weltraumunternehmen Virgin Galactic möchte erstmals Touristen die Möglichkeit bieten, ins All zu reisen. Unternehmenschef George Whiteside kündigte das am gestrigen Donnerstag beiläufig bei der Vorstellung des neuen Kontrollzentrums in der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico an. „Heute war ein großer Tag, die operative Bereitschaft des Weltraumbahnhofs zu verkünden." Das Unternehmen sei „auf der Zielgeraden", sagte Whitesides. Es würden „Monate sein, nicht Jahre", bestätigte auch Richard Branson, Milliardär und Eigentümer von Virgin Galactic, bis sie erstmals Touristen ins Weltall schicken würden.

Ein Rennen um den ersten Platz

Die Idee ist so alt wie die Raumfahrt selbst. Momentan häufen sich die Anstrengungen ambitionierter Unternehmer, die ähnliche Ideen verfolgen - wie etwa Elon Musk und Jeff Bezos. So scheint ein Rennen darum losgebrochen zu sein, wer es schaffen wird die Vision als erstes umzusetzen und damit wieder einen historischen Moment markieren könnte. So konkurrieren SpaceX, Blue Origin und Virgin Atlantic bereits jetzt um die Pole Position. 2022 möchte Axiom Space ein Hotel im Weltraum eröffnen.

Unsichere Rechtslage

Die Warteliste an Touristen ist lang. Etwa 600 Anfragen aus 60 Ländern hat Virgin Atlantic nach eigenen Angaben bereits. Zieht man die rechtliche Lage im Weltraum in Betracht, sieht es etwas komplexer aus. Wenn man Personen ins All befördern will, braucht man zunächst eine staatliche Genehmigung. Der Start-Staat der Rakete wird immer haftbar gemacht. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine eigene Gesetzeslage für den Weltraum. Man überträgt daher lediglich irdische Gesetze ins All. Auch Verkehrsregeln fehlen bis dato, weil es bisher wenig Verkehr gab und deswegen keine Notwendigkeit bestand. In Zukunft wird das anders aussehen. Genauso ist es bei der Vermeidung des Weltraummülls.

(GA)

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