Niederösterreich

Tourismustaxe neu! Zelten auf Festival in NÖ nun teurer

Künftig müssen Touristen in NÖ mehr bezahlen, auch Festivalnächtigungen werden in NÖ ab dem Jahr 2024 teurer. 

Ein Blick auf die "Space Stage" während des "Frequency 2022" in St. Pölten.
Ein Blick auf die "Space Stage" während des "Frequency 2022" in St. Pölten.
FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

Die Tourismusbetriebe in Niederösterreich verzeichneten im Vorjahr 6,6 Millionen Nächtigungen. Das sind deutlich mehr als während der Corona-Jahre 2021 und 2020, aber immer noch um einiges weniger als im Rekordjahr 2019, als 7,6 Millionen Nächtigungen erzielt wurden.

Beitrag unübersichtlich

Viele Gäste nächtigten in Niederösterreich, weil sie von Kampagnen der Niederösterreich Werbung oder bei Angeboten der sechs Tourismusdestinationen angesprochen wurden. Finanziert wurden diese bisher aus Einnahmen des Interessentenbeitrags und der Nächtigungstaxen. Während bei der Nächtigungstaxe pro Nacht ein gewisser Betrag vom Gast leicht nachvollziehbar und transparent entrichtet wird, ist der Interessentenbeitrag unübersichtlich.

In der Corona-Pandemie, die vor allem die Tourismuswirtschaft vor enorme Herausforderung stellte, wurde der Interessentenbeitrag drei Jahre in Folge vom Land Niederösterreich ausgesetzt. Mit dem Beschluss des Landestages am 25. Mai soll der komplizierte Interessentenbeitrag nun komplett abgeschafft werden. Die Nächtigungstaxe wird vereinheitlicht und auf ein vergleichbares Niveau angepasst.

Alle Betriebe, die mit dem Tourismus in Niederösterreich in Verbindung stehen, hatten den Interessentenbeitrag alljährlich an die Gemeinden zu entrichten. Die Abgabe traf Hotels, Wirtshäuser, Fremdenführer, Konditoreien, Bäckereien aber auch Gärtner, Steinmetze und andere Betriebe, bei denen der Zusammenhang mit dem Tourismus nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Aber nicht nur die Branche, sondern auch die Lage des Betriebs entschied über die Höhe der Abgabe, die rund 20.000 Betriebe pro Jahr in der Höhe zwischen 10 und 2.300 Euro zu zahlen hatten. In größeren Städten Niederösterreich waren mehrere Gemeindebedienstete beschäftigt, um diese Abgabe abzuwickeln.

"Großer Wurf"

„Mit dem neuen Tourismusgesetz ist ein wirklich großer Wurf gelungen. Die Einhebung des Interessentenbeitrages war für die Gemeinden ein großer bürokratischer Aufwand und für viele Betriebe, die sich nicht erklären konnten, warum sie beispielsweise als Steinmetz diese Abgabe zu entrichten hatten, war sie ein Ärgernis. In Summe ersparen wir so den Betrieben rund 10 Mio. Euro pro Jahr. Ich bin sehr froh, dass diese Abgabe bald der Vergangenheit angehören wird“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP).

Nächtigungstaxe auch am Frequency

Die Tourismusfinanzierung in Niederösterreich wir nun einfacher, fairer und nachvollziehbarer ausgestaltet. Das schaffen wir indem wir den komplexen Interessenbeitrag für rund 20.000 Betriebe in Niederösterreich abschaffen“, erklärt Jochen Danninger, Klubobmann der VPNÖ und ergänzt: „Ein Nächtigungsgast gibt im Schnitt in Niederösterreich über 160 Euro pro Tag aus. Davon macht die Nächtigungstaxe gerade einmal 1,8 Prozent aus. Die Erhöhung der Taxe wird der Nächtigungsentwicklung in Niederösterreich keinen Abbruch tun. Wir gehen davon aus, dass wir heuer unser Rekordergebnis bei den Nächtigungen von 2019 übertreffen können.“

Die höhere Nächtigungstaxe in Niederösterreich beträgt nun 2,5 Euro und in Kurorten 2,9 Euro. Und auch für Festivalbesucher, die am Festivalgelände nächtigen, wird im kommenden Jahr genauso wie bereits in Oberösterreich eine Nächtigungstaxe eingehoben. Bis dato war die Bandbreite bei der Nächtigungstaxe in Niederösterreich zumindest laut Tourismusgesetz groß und reichte von 0,50 Euro bis 2,4 Euro. Tatsächlich werden aber schon heute bei 80 Prozent der Nächtigungen mehr als 1,4 Euro Nächtigungstaxe verrechnet.

Regelung gilt erst 2024

Bei einem Festivalpass dieser Größenordnung (Anm.: etwa das Frequency) "macht das prozentuell nicht mehr viel aus", zudem gelte die Regelung erst 2024, heißt es seitens des Landes.

„Die Nächtigungstaxe wird auf ein national und international vergleichbares Niveau angepasst. Wichtig ist uns, dass die Mittel für die landesweite und regionale Tourismusentwicklung- und vermarktung nicht gekürzt werden, denn diese leisten einen wesentlichen Beitrag zur touristischen Entwicklung unseres Landes“, erklärt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

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