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Toyota Prius Hybrid Plug-in im Test

Der Hybrid-Pionier Prius ist jetzt auch in einer Plug-in-Variante erhältlich, in unserem Test zeigt der Sparmeister, wie er sich im Alltag bewährt.

Heute Redaktion
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Bild: Autoguru.at

Mit dem Prius hat Toyota ein weltweit sehr erfolgreiches Hybrid-Modell im Angebot, welches nunmehr schon in der dritten Generation die Kunden begeistert.

Als neueste Ergänzung gibt es den Prius jetzt auch als Plug-in-Hybrid, dessen größere Batterie auch via Steckdose geladen werden kann und bis zu 25 Kilometer rein elektrische Reichweite ermöglicht.

Für unseren Test haben wir die Basisversion des Plug-in-Hybrid gewählt, die sich mit 37.920,- Euro zu Buche schlägt und damit um rund 7.800,- Euro teurer als der normale Prius mit Comfort-Ausstattung ist.

Gute Grundausstattung beim Prius Comfort

Neben ESP, ABS und sieben Airbags gibt es dann auch schon ein Head-up-Display, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, elektrische Fensterheber, ein Audio-System mi t 6,1"-Touchscreen-Monitor, eine Rückfahrkamera, Tempomat, eine Klimaautomatik, einen Bordcomputer und 15"-Alufelgen.

Optional hatte unser Testfahrzeug noch die Perlmutt-Lackierung sowie das Touch&Go Navigationssystem mit an Bord, womit sich der Gesamtpreis auf 39.750,- Euro summiert.

Der Innenraum des Prius Plug-in ist sehr futuristisch gestaltet, dennoch findet man sich auf Anhieb zurecht. Perfekt positioniert ist der kleine Schaltstick, der weit oben auf der flach verlaufenden und frei schwebenden Mittelkonsole positioniert ist.

Viele Ablagen und schöne Materialien 

Unter der Mittelkonsole gibt es dann auch ein großes Ablagefach, sowie die etwas versteckt untergebrachte Bedienung für die Sitzheizung. Die verwendeten Materialien wirken sehr hochwertig, und auch die Farbwahl im Innenraum passt perfekt zu dem sparsamen Toyota.

Trotz der schnittigen Form bietet der Prius für die Passagiere und das Gepäck viel Platz. Selbst in der zweiten Reihe kann man noch komfortabel reisen. Für groß gewachsene Passagiere ist lediglich die Schenkelauflage etwas zu kurz geraten und der Verstellbereich der Lenksäule zu klein. So ergibt sich eine nicht ganz optimale Sitzposition für große Fahrer.

Das Kofferraumvolumen ist mit 443 Liter ebenfalls großzügig bemessen, unter einer kleinen Klappe gibt es zudem ein sehr praktisches Staufach, in dem das Ladekabel untergebracht werden kann.

Die vielen Getränkehalter und Ablagen im Innenraum bieten zudem zusätzlichen Platz für Kleinkram. Hier zeigt sich, dass der Prius ganz auf den Geschmack der Nordamerikaner zugeschnitten ist.

Auf der nächsten Seite lesen Sie wie sich der Prius mit Plug-in-Hybrid fährt und wie sparsam er tatsächlich ist!

Auch die Motorisierung passt sich genau den urbanen Fahrgewohnheiten der Amerikaner an. Die Kombination aus einem 1,8 Liter 4-Zylinder mit 99 PS (73 kW) und einem 60 PS (18 kW) starken Elektromotor ergibt eine Systemleistung von 136 PS (100 kW).

Wer möchte, kann bis zu 25 Kilometer rein elektrisch zurück legen, wobei wir in der Praxis auf einen Wert von rund 20 Kilometer gekommen sind. Knapp über 90 km/h schaltet sich zudem auch der Benzinmotor hinzu.

Dennoch ist man vor allem im Stadtgebiet sehr oft rein elektrisch unterwegs, auch wenn die Hauptbatterie leer ist.

Der Prius besitzt auf jeder Fahrzeugseite einen Tankdeckel, wobei einer für die Befüllung des Benzinmotors und einer für die Ladung der Batterien zuständig ist. Sind die Batterien leer, kann man den Prius Plug-in an jeder normalen Steckdose wieder aufladen.

Reiner Elektroantrieb per Knopfdrück möglich

Via Knopfdruck kann man auch die Batterieleistung für einen späteren Abruf speichern, was vor allen praktisch ist, wenn man von auswärts in eine Stadt mit Umweltzone unterwegs ist.

Seine größten Vorzüge zeigt der Prius Hybrid Plug-in ohnedies in der Stadt. Dort kann er mit seiner zügigen Beschleunigung bis 50 km/h und einem sehr hohen Anteil an elektrisch zurück gelegten Kilometern glänzen und sorgt für einen traumhaften Verbrauch.

Durchzugskraft lässt zu wünschen übrig

Überland wird es dann mit dem Prius etwas zäher, was vor allem an dem stufenlosen CVT-Getriebe liegt. Wer die volle Leistung abruft, bekommt einen gequält klingenden Motor präsentiert, dessen Durchzugsvermögen zudem zu wünschen übrig lässt.

Zwar sprintet der Prius in 10,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, wer auf der Landstraße ein Auto überholen möchte, sollte sich aber in Geduld üben und eine lange Gerade abwarten.

Ist der Prius dann mal in Schwung, fährt er wieder sehr leise und komfortabel. Auch Federung und Fahrwerk sind beim Prius ganz auf Komfort ausgelegt, was ein weiteres Mal seine Abstimmung auf den US-Markt unterstreicht.

Man schwebt förmlich über die Straße und kann auch weite Strecken ohne Probleme absolvieren. Dafür vermittelt er in Kurven nicht gerade das beste Feeling, obwohl er durch seinen niedrigen Fahrzeugschwerpunkt hier Vorteile bieten sollte und eigentlich sicher auf der Straße liegt - nur fühlt es sich für die Passagiere nicht so an.

Sensationell niedriger Verbrauch möglich

Was aber eindeutig für den Prius Hybrid Plug-in spricht, ist sein Verbrauch, der uns tatsächlich überrascht hat. Die vom Werk angegebenen 2,1 Liter pro 100 Kilometer sind zwar kaum erreichbar, mit 3,4 Liter ist der Prius Hybrid Plug-in aber noch immer sensationell sparsam.

Selbst wenn man danach die Batterien nicht auflädt, bleibt der Verbrauch sehr niedrig. Nach über 300 Kilometern ohne zusätzliche Aufladung der Hauptbatterie hat der Bordcomputer noch immer sehr sparsame 3,9 Liter pro 100 Kilometer vermeldet.

Dabei wäre der Prius sicher noch sparsamer gewesen, wenn wir uns die Überholmanöver auf der Landstraße sowie die Ausnutzung der erlaubten Autobahngeschwindigkeit verkniffen hätten.

Erfreulich ist auch die Übersichtlichkeit, die der kompakte Toyota bietet, lediglich die zweigeteilte Heckklappe erschwert den Blick nach hinten, dafür bietet die serienmäßige Rückfahrkamera beim Einparken einen guten Überblick.

In unserem Test hat sich der Prius Hybrid Plug-in als sehr komfortabler Begleiter erwiesen, der mit einer guten Ausstattung und viel Platz punkten kann.

Seine absolute Stärke ist aber sein sparsamer Umgang mit Benzin. Hier zeigt sich die jahrelange Erfahrung von Toyota im Bereich des Hybrid-Antriebs, der wirklich vorzüglich arbeitet.

Dass das CVT-Getriebe und die Leistungsentfaltung nicht viel Fahrspaß erlauben, sei dem Prius angesichts des sensationell niedrigen Verbrauchs verziehen. Er ist auf jeden Fall ein idealer Begleiter.

Testzeugnis:

 

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 2-

Fahrverhalten: 2-

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1-

Kofferraum: 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 1-

Stefan Gruber,