Niederösterreich

Trainer ließ Ex-Gspusi für Schoki 50 Kniebeugen machen

Mordprozess in St. Pölten: Ein Fußballtrainer (27) war mit der Schwägerin des Rivalen zusammen, sie postete die Lovestory auf Insta – Eskalation!

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Der Angeklagte
Der Angeklagte
privat

Ein 27-jähriger Kinder- und Jugendfußballtrainer musste sich am Dienstag wegen Mordversuchs in St. Pölten vor einem Schwurgericht verantworten. Der gebürtige Afghane (österreichischer Staatsbürger) war mit einem Bosnier (33) ziemlich verfeindet. 

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    Der angeklagte Trainer: Schmächtig, aber wieselflink
    Der angeklagte Trainer: Schmächtig, aber wieselflink
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    Denn der 27-jährige Schlosser hatte eine Affäre mit einer Schwägerin des 33-Jährigen und der Trainer soll die Frau laut 33-Jährigem schlecht behandelt haben: "Sie musste für ein Stückchen Schokolade 50 Kniebeugen machen." Die Freude über das Beziehungs-Aus währte nur kurz beim Bosnier, denn der Kicker-Coach gaberlte sich die nächste Schwägerin des 33-Jährigen auf.

    Als die neue Flamme die Liebe zum Kicker dann per Lovestory auf Instagram öffentlich machte, soll der 33-Jährige darunter geschrieben haben: "Dafür bezahlt er (Anm.: der 27-Jährige)." Der Bosnier, dem mit dem Posting klar war, dass seine Schwägerin gerade den 27-Jährigen im Schlafzimmer hatte, fuhr unverzüglich zur Wohnung der Frau in Tulln.

    3 Stiche - Not-OP

    Mit einem Stanleymesser oder Jausenmesser soll der 27-Jährige den 33-Jährigen direkt nach dem Aussteigen aus dem Auto attackiert haben. Der 33-Jährige erlitt einen Stich in den Rücken, einen Stich in die Lunge sowie einen Messerhieb in den Oberschenkel. Der Bosnier setzte sich ins Auto, bekam noch durchs offene Autofenster einen Kung-Fu-Tritt ins Gesicht und fuhr rund 50 Meter weit in die Fußgängerzone. Der 27-Jährige lief dem verhassten Bosnier nach, stach aufs Fahrzeug ein und zerkratzte es. Dann rief der 27-Jährige die Polizei, der 33-Jährige landete im Krankenhaus Tulln, musste notoperiert werden. Auch der 27-Jährige in Wien wohnhafte Trainer begab sich ambulant ins Spital - mehr dazu hier.

    "Messer war für Jause"

    Der Angeklagte selbst stellte vor Gericht den Fall anders da: "Es war Notwehr. Nachdem er das Posting kommentiert hatte, verfiel ich in Panik, rief die Polizei. Und ich ging deshalb auf die Straße, um zu schauen, ob die Beamten schon da sind. Das 12-Zentimeter-Messer hatte ich zufällig von der Jause am Vortag einstecken. Der 33-Jährige hat mich sofort mit einem Fäustel attackiert, schlug fünf Mal zu, ich konnte abwehren und stach zu. Ich war in Panik, hatte Todesangst."

    Die Tatwaffe wurde von der Polizei nie gefunden, das Fäustel, sofern es überhaupt im Spiel war, ohnedies nicht. Die Geschworenen entschieden schließlich: Es war ein Mordversuch. Die Strafhöhe: zwölf Jahre Haft (nicht rechtskräftig).