Politik

Traiskirchen: Flüchtlinge schlafen auf den Gängen

Heute Redaktion
Teilen

Nach dem Brand am Samstag im niederösterreichischen Erstaufnahmezentrum Traiskirchen stellt SPÖ-Bürgermeister Andreas Babler dem Innenministerium ein Ultimatum. Innerhalb von vier Tagen sollen rund 800 Flüchtlinge umquartiert werden. Babler schätzt den aktuellen Belag auf 2.200 Menschen.

 

Wegen des Feuers waren der Bürgermeister und Beamte von Feuer- und Baupolizei am Samstag sieben Stunden lang vor Ort. Sie haben Schlafplätze auf den Gängen und in den Garagen vorgefunden. Für Babler handelt es sich nicht nur um einen "humanitären Skandal", sondern um einen "sicherheitstechnischen Supergau", da die Einsatzorganisationen im Notfall nicht mit derartig vielen Menschen an diesen Orten rechnen würden.

96-Stunden-Frist

Noch am Samstagabend hat der Sozialdemokrat dem Innenministerium eine 96-Stunden-Frist eingeräumt, um rund 800 Flüchtlinge "geordnet und menschenwürdig" in Ersatzunterkünfte in den Bundesländern zu überstellen. Damit soll die Zahl der untergebrachten Asylwerber auf 1.400 gesenkt werden.

Das Ministerium hält den Bescheid für rechtswidrig und will Rechtsmittel dagegen ergreifen. 

Das Feuer am Samstag dürfte gelegt worden sein. Die Polizei hat zunächst einen 17-jährigen Nordafrikaner festgenommen und verhört, am Sonntag sind zwei weitere Verdächtige festgenommen worden.
Die Erstaufnahmestelle Traiskirchen ist für maximal 1.840 Personen ausgelegt. Allerdings haben Innenministerium und das Land Niederösterreich vor Jahren eine Obergrenze von 480 vereinbart.