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Tränengas gegen Erdogan-Gegner bei Demo

Heute Redaktion
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Am Donnerstag ließ Recep Tayyip Erdogan den Chefredakteur und einen Korrespondenten der ältesten Zeitung der Türkei, der "Cumhuriyet" verhaften. Am Freitag kam es deshalb zu einer Demonstration. Dem Staatschef wird vorgeworfen, er wolle nur Kritiker zum Schweigen zu bringen. Erdogan hingegen wirft den Medienleuten Spionage vor.

Am Donnerstag ließ Recep Tayyip Erdogan den Chefredakteur und einen Korrespondenten der ältesten Zeitung der Türkei, der "Cumhuriyet" verhaften. Am Freitag kam es deshalb zu einer Demonstration. Dem Staatschef wird vorgeworfen, er wolle nur Kritiker zum Schweigen zu bringen. Erdogan hingegen wirft den Medienleuten Spionage vor. 

Im Mai veröffentlichte die regierungskritische Zeitung  Fotos und ein Video, die angeblich türkische Geheimdienstmitarbeiter zeigen, die Waffen an den IS liefern. Widerlegt hat Türken-Staatschef Recep Tayyip Erdogan das bisher laut der "Süddeutschen Zeitung" nicht, dafür hat er zwei Journalisten, Chefredaktuer Can Dündar und Erdem Gul, den Ankara-Korrespondent des Mediums am Donnerstag einsperren lassen. Erdogan meinte, Dündar werde "einen hohen Preis zahlen". Den beiden Journalisten könnte lebenslang blühen. 

EU und US-Botschaft: "Besorgniserregend"

Der amerikanische Botschafter in Ankara und eine Sprecherin der EU-Kommission bezeichneten die Verhaftungen als "besorgniserregend". Am Freitag demonstrierten Hunderte vor der Zentrale der "Cumhuriyet" in Ankara. In der Menge standen  Oppositionspolitiker, Journalisten anderer Medien und Leser. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. 

Derzeit laufen ungefähr 30 Verfahren gegen verschiedene "Cumhuriyet"-Journalisten. Zwei sollen Erdogan beleidigt haben, zwei weitere veröffentlichten Karikaturen von "Charlie Hebdo".