Niederösterreich

Transporteure befinden sich auf steiler Talfahrt

91 Prozent der Transporteure haben derzeit einen Umsatzrückgang, das Geschäft mit älteren Bustouristen ist komplett weggefallen.

Erich Wessely
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Besonders hart von der Wirtschaftskrise betroffen sind Busunternehmen.
Besonders hart von der Wirtschaftskrise betroffen sind Busunternehmen.
iStock (Symbol)

Der Routenplan der Transportwirtschaft für das heurige zweite Quartal kennt nur eine Richtung: steil nach unten. Während das Geschäft in den vergangenen Jahren eher stagnierte, kommt es heuer bei der Nachfrage genauso wie beim Auftragsbestand, den Preiserwartungen und dem Beschäftigtenstand zu einem abrupten und durchgehenden Absturz, zeigt der aktuelle Konjunkturtest der WKÖ.

Knappes Drittel muss Personal abbauen

91 Prozent der Transporteure haben derzeit einen Umsatzrückgang, drei Viertel sind von Stornierungen betroffen, ein knappes Drittel muss Personal abbauen, rechnete heute Spartenobmann Alexander Klacska bei einem Pressegespräch vor. Eines der brennendsten Probleme sei der Liquiditätsengpass. Besonders hart getroffen habe es Taxis, Autobusse, Eisenbahnen und Schifffahrt.

Klacska befürchtet, dass Mindereinnahmen der staatlichen Autobahnholding Asfinag aufgrund von weniger Verkehr in Zeiten der Coronavirus-Pandemie zu Begehrlichkeiten gegenüber den Transporteuren führen könnten. "Wir können aber nicht noch mehr Kosten tragen", so Klacska. Vielmehr fordert er eine Entlastung bei den Mauttarifen der schadstoffärmsten Lkw-Klasse "Euro 6", eine Stilllegungsprämie für alte Lkw und Förderungen für den Umstieg auf gasbetriebene Lastkraftwagen. Denn auch wenn jetzt die Wirtschaft wieder hochgefahren werde, auf den "Nachfrageschock" folge nun - teilweise aufgrund von Überkapazitäten - ein "Preisschock" für die Transporteure.

Busunternehmen stark betroffen

Klacska betonte die Wichtigkeit der kriselnden Lufthansa-Tochter AUA für den Luftverkehrshub Wien-Schwechat. Denn so ein Knotenpunkt werde über Jahrzehnte aufgebaut, viele andere Flughäfen würden bereits in den Startlöchern scharren, wenn Österreich diesen Standortvorteil verlieren sollte.

Besonders hart von der Wirtschaftskrise betroffen sind Busunternehmen. Neben den Schulausflügen ist ihnen auch ihre Hauptzielgruppe weggefallen - ältere Bustouristen. Diese seien verunsichert, dabei habe sich gezeigt, dass der öffentliche Verkehr keineswegs ein Coronacluster sei.

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