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Schönheits-OPs: Anfragen für Barbie-Vagina steigen

Bei Schönheitsoperationen verzeichnet man einen Anstieg an Schamlippenkorrekturen.

Heute Redaktion
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Der Schönheitswahn scheint in der Intimzone angekommen zu sein. Die Nachfrage nach Schönheitsoperationen im Intimbereich steigt an. Barbie verkörpert nun auch bei Erwachsenen ein Idealbild. Denn als Ideal für solche Eingriffe gilt häufig die "Barbie-Vagina".

Der präpubertäre Intimtyp von Models und Pornos ist ein Teilgebiet geworden, mit dem sich gut verdienen lässt.

Eine 23-jährige Züricherin berichtet im Gespräch mit Watson, dass sie sich vor einem Jahr einer operativen Verkleinerung ihrer Schamlippen unterzog, weil ihre inneren über ihrer äußeren Schamlippen hinausragten.

Dabei sind innere Schamlippen, die ein wenig hervorragen, nicht ungewöhnlich. Das kommt bei etwa 18 Prozent der Frauen (also jeder sechsten Frau) vor. 40 Prozent der Korrekturen werden im Alter von 16 bis 25 Jahren gemacht, wie eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigt. Die Gründe sind meist ästhetischer, nicht funktioneller Natur. 26 Prozent der Frauen beschreiben ihr Aussehen als nicht so schön, 23 Prozent sogar als hässlich.

Frauen würden Schmerzen nur als Ausrede verwenden, so ist der Gynäkologe und Plastische Chirurg Nicolas Berreni überzeugt. „Was sie tatsächlich wollen, ist der Barbie-Look. Bei der Barbie-Puppe sieht man die inneren Labien nicht." Wenn diese auch im Stehen vollständig von den äußeren Schamlippen bedeckt sind, spricht man von einer Barbie-Vagina.



Aufklärungsbedarf bei jungen Frauen


Seit es möglich ist, sich konstant untereinander zu vergleichen, gibt es eine teilweise noch drastischere Wahrnehmung von dem, was man als normal beurteilt. Früher hatten Frauen nicht viel Einblick in die Intimzone anderer Frauen, sodass Vergleiche nicht so standardisiert möglich waren, wie es heute der Fall ist.

Obwohl es bei den Eingriffen häufig medizinische Risiken gibt,

nehmen viele Patientinnen lieber Nebenwirkungen wie Blutungen, Infektionen und Narbenbildungen in Kauf. Schönheitskliniken in der Schweiz berichten von einem Anstieg von 200 bis 300 Prozent an Anfragen. In Österreich gibt es dazu keine Aufzeichnungen, weil die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden.

In den Sozialen Netzwerken gibt es auch einen Gegentrend:

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