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Trend-Guru: "Corona definiert Modekonsum neu"

Heute Redaktion
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Wir es auch noch in Zukunft pompöse Fashion-Shows und Fashion Weeks geben? Diese Frage stellen sich derzeit einige in der Modebranche.
Wir es auch noch in Zukunft pompöse Fashion-Shows und Fashion Weeks geben? Diese Frage stellen sich derzeit einige in der Modebranche.
Bild: Reuters

Li Edelkoort ist gefragte Trendforscherin. Obwohl sie für die Modebranche arbeitet, steht sie dieser kritisch gegenüber. Der Coronavirus biete aber Möglichkeit für einen kompletten Neuanfang, wie sie meint.

Die Niederländerin Li Edelkoort hat sich bereits vor einigen Jahren gegen die Ressourcenverschwendung in der Mode, die Umweltverschmutzung und den zügellosen Konsum von Wegwerfklamotten ausgesprochen. (Die berühmte Met-Gala nannte sie 2019 eine "Präsentation von Dekadenz und Müll".) Die Zeit nach Corona sieht sie deswegen auch als Möglichkeit weiter zu machen und ein neues System zu etablieren.

"Die Welt wie wir sie vor dem Coronavirus gekannt haben, wird es nicht mehr geben", ist sich Edelkoort sicher. Wie sie dem Design-Magazin "Dezeen" in einem Interview erklärte, prognostiziert sie eine Zukunft, die weniger Konsum und weniger Reisen mit sich bringen werde.

Das bringe sie auch auf den Gedanken, dass der Klimawandel dadurch verlangsamt werden könne: "Ich denke, wir sollten sehr dankbar für den Virus sein, weil er uns vielleicht als Spezies den Grund liefert zu überleben."

Weiter meint sie: "90 Prozent aller unserer Güter werden in China gemacht - aus Erdöl, wie Plastik und Polyester." Letzteres ist Grundbaustein der meisten Modeartikel weltweit.

Diese Bedingung wäre erstmals unterbrochen, die Luft über China würde sich - wie Satellitenbilder zeigen - aufklaren und erstmals wieder die Smog-Belastung der Umwelt reduzieren.

Was für Edelkoort bleibt, ist eine Zukunft in denen Menschen ihr Handeln bewusst setzen. Auch zugunsten der Umwelt.

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