Coronavirus

Triage – nur mehr 20 Intensivbetten in Salzburg frei

Die Spitäler in Salzburg stehen vor dem Betten-Kollaps. Ein Triage-Team wurde in ersten Kliniken eingeführt. 31 von 51 Intensivbetten sind belegt.

Heute Redaktion
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In Salzburg droht die völlige Überlastung im Spital, ein Triage-Team wird eingesetzt (Symbolbild).
In Salzburg droht die völlige Überlastung im Spital, ein Triage-Team wird eingesetzt (Symbolbild).
Robert Michael / dpa / picturedesk.com

Die Corona-Lage in Österreich wird immer dramatischer. Die Spitäler in Salzburg stehen vor dem Betten-Kollaps. Jetzt kommt ein eigenes Triage-Team zum Einsatz. Aufgrund der Überlastung in den Salzburger Landeskliniken wurde ein Team zusammengestellt, das entscheidet, welche Patienten noch intensivmedizinisch behandelt werden können. Rund 200 Corona-Patienten müssen derzeit in Krankenhäusern behandelt werden, davon 31 auf den Intensivstationen.

"Wir sind in extrem herausfordernden Zeiten", erklärt Landeshauptmann Haslauer bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Es müsse "Abschlussmöglichkeiten" für Patienten, die keine Intensivbetreuung mehr brauchen, aber immer noch positiv sind, geben. 

"Vorausschauende Maßnahme"

"Alle Not-Patienten können noch versorgt werden, es werden auch noch Eingriffe durchgeführt, einige wurden zurückgenommen. Wir haben aufgrund der angespannten Situation eine Triagierungskommission eingerichtet, das ist eine vorausschauende Maßnahme", betonte Uta Hoppe, Primaria im Landeskrankenhaus Salzburg.

Die Anzahl der Intensivbetten sei in dem Stufenschema erhöht worden, man könne noch mit gutem und fachlich ausgebildetem Personal diese Patienten versorgen. Wenn sich die Lage verschlimmert, müsste man anderes Personal einbinden, aber so weit sei es noch nicht, so die Medizinerin weiter.

Haslauer kündigt Fünf-Punkte-Aktionsplan an

Das Land Salzburg hat dazu einen Fünf-Punkte-Aktionsplan vorgestellt. Dieser beinhaltet in einem ersten Schritt die Aufrechterhaltung des Impfschutzes für die bereits geimpfte Bevölkerung. Er verwies besonders auf die Auffrischungsimpfung, da der Schutz nach einigen Monaten nachlasse.

In einem zweiten Schritt will Haslauer die Impfbereitschaft erhöhen. Mit "Werbern und Marketingspezialisten" würde an einer Attraktivierung der Impfung gearbeitet, so der Landeshauptmann. In 400 Ordinationen und acht Impfstraßen des Roten Kreuzes gebe es die Möglichkeit dazu. Auch Impfbusse sind unterwegs.

Als dritten Punkt führte Haslauer die Entlastung der Spitalsbetten an. Wie er ausführte, stünden noch 60 Betten auf den Normalstationen zur Verfügung. Auf der Intensivstation sind 31 von 51 Corona-Betten belegt. Insgesamt gebe es 150 Intensivbetten für andere Patienten. Wie Gesundheitsreferent Christian Stöckl erklärte, seien das keine "Betten, die auf Patienten warten, sondern im Notfall freigemacht werden können". Das bedeutet sie fehlen dann für anderen Personen, die eine Behandlung benötigen.

In einem vierten Punkt müssen die Laborkapazitäten erhöht werden. "Da haben wir ja erhebliche Probleme mit den PCR-Testungen", sagt Haslauer. Die Website "Salzburg gurgelt" ist beispielsweise mehrmals zusammengebrochen. Bis Ende letzter Woche seien 2,2 Millionen ausgeliefert worden. Auch die Dauer der Auswertung sei ein Problem. 

Als fünften Punkt nannte Haslauer das Contact Tracing. Es gehe darum, die Betroffenen und ihre Haushaltsangehörigen zu informieren, die Kontaktverfolgung funktioniere derzeit zum Großteil nicht.

Lockdown für alle weiterhin ausgeschlossen

Wie Gesundheitsreferent Christian Stöckl erklärte, könnten elektive Eingriffe in Privatspitälern durchgeführt werden. Ein Corona-Patient brauche zwei bis drei Mal so viel Pflege und Versorgung wie ein Regelpatient, weswegen das Personal und nicht die Betten das tatsächliche Problem seien.

Einen generellen Lockdown für alle schloss Haslauer aus: "Ich halte das für eine Maßnahme, die wir vermeiden sollten." Man würde damit der "nun endlichen steigenden" Impfbereitschaft schaden. Zudem sehe er dafür kein Verständnis der Bevölkerung. 

Erfahrene Intensivmediziner im Triage-Team

Wie Uta Hoppe erklärte, gehören erfahrene Intensivmediziner der Triagierungskommission an, damit im Falle des Falles nicht junge Kollegen diese Aufgabe übernehmen müssen. Aber auch Ärzte von den Normalstationen und Primari sind eingebunden. Die Kommission sei zunächst immer doppelt besetzt, auch Videokonferenzen werden abgehalten, um gemeinsame Entscheidungen zu treffen.

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