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Die Trials-Serie rast zu alter Stärke

Das Prinzip ist weder neu noch kompliziert – trotzdem macht Ubisofts neuer Trials-Ableger jede Menge Spaß.

Heute Redaktion
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Die Trials-Reihe ist der Beweis, dass man weder massive Strecken noch hochkomplexe Tuning-Einstellungen braucht, um ein Motorrad-Game interessant zu gestalten. Denn auch der neue Ableger – Trials Rising – ist leicht zu fassen. Man steuert ein Bike über elaborierte 2D-Strecken, gibt Gas, bremst und neigt den Fahrer in der Luft, um nicht ungespitzt in den Boden zu krachen. In kniffligeren Levels kommen noch ein paar Tricks hinzu. Das wars aber auch schon. Und das Arcade-Gameplay macht noch immer richtig viel Spaß.

Weltreise

Nach dem Vorgänger Trials Fusion mit seinem futuristischen Einschlag und dem 80er-Jahre-Trashfest-Spinoff Trials of the Blood Dragon bemühen sich die Entwickler in Rising um deutlich mehr Abwechslung. Diesmal sind die Rennevents über den ganzen Globus verstreut – und man wählt sie passenderweise auch auf einer Weltkarte aus.

Anfangs sind die Strecken eher gemütlich. Mit mehreren Anläufen sollten auch Anfänger mit ständig gedrückter Gas-Taste und ein bisschen Geschick das Ende jedes Kurses erreichen. Doch trotz der simplen Spielmechanik muss man früher oder später die Finessen der Steuerung sowie diverse Tricks wie Bunnyhops oder Backflips verinnerlichen.

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Endlich ein Tutorial

Dabei hilft eines der Killerfeatures von Trials Rising – und das ist kein Witz: das Tutorial. Denn erstmals in der Serie erklärt das Spiel verständlich und mit Übungsstrecken, wie man die etwas komplexeren Manöver ausführt. Es lohnt sich wirklich, den Anleitungen zu Geschwindigkeitskontrolle und Co. aufmerksam zu folgen. Denn nur so kann man auch die schweren Events effektiv meistern.

Doch selbst dann wird man oft mit der Nase im Dreck landen. Oder auf Eisenträgern. Oder Holz. Oder mit was auch immer der Boden gerade ausgelegt ist. Zum Glück kann man nach jeder Bruchlandung sofort zum letzten Speicherpunkt oder dem Anfang des Levels springen – und das ohne Ladezeiten. So hält sich der Frust in Grenzen.

Spektakel

Im Gegenzug können die Ladezeiten der Level selbst etwas lang ausfallen – zumindest wenn man nicht auf PlayStation 4 Pro, Xbox One X oder einem potenten PC spielt. Noch dazu kommt es immer wieder vor, dass einzelne Texturen erst nachträglich erscheinen, was einen etwas unsauberen Eindruck hinterlässt.

Dennoch beeindrucken die Strecken mit optischen Spektakeln. So rast man den Hang des Mount Everest inmitten eines Schneesturms hinauf, brettert durch das Innere (und äußere) eines abstürzenden Transportflugzeugs und macht ein ganzes Filmstudio unsicher.

Video: Ubisoft

Grinden, grinden, grinden

Um auch kontinuierlich an neue Events und Strecken zu kommen, muss der eigene Fahrer gelevelt werden – mit dem Absolvieren von Herausforderungen und Rennen. Blöd wird es nur, wenn man eigentlich schon alle verfügbaren Challenges erledigt hat, aber trotzdem noch nicht die nächste Ladung an Strecken freigeschaltet hat. In diesem Fall zwingt Ubisoft den Spieler quasi zum Grinden – und das macht einfach keinen Spaß.

Auch Trials hat in der heutigen Zeit Lootboxen verpasst bekommen. Man verdient mit jedem Levelaufstieg eine. Darin befinden sich kosmetische Items wie Kleidung für den Avatar sowie Teile für die Motorräder und – weitaus weniger aufregend – Sticker für Fahrer und Bike.

Fazit: Vollgas!

Trials Rising besinnt sich auf den Kern der Serie und verzichtet auf Gimmick-Experimente wie die Ballerpassagen aus Trials of the Blood Dragon. Und das tut dem Game wirklich gut. Die Entwickler zeigen mit abgedrehten Tracks, was man alles aus dem Spielprinzip herausholen kann: abgedrehte Stunts, einen knackigen Schwierigkeitsgrad und vielfältige Schauplätze. Dass die Progression zum Grinding zwingt und der Inhalt der Lootboxen wenig aufregend ist, stört da nur mäßig.

(L. Urban)