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Trickfilm: Chávez trifft Che, Perón und Bolívar

Heute Redaktion
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Vier Wochen nach dem Tod von Hugo Chávez hat in Venezuela der Wahlkampf begonnen. Aber der Geist des Präsidenten weht immer noch durch das Land. Ein TV-Sender hat ein Video online gestellt, in dem Chávez im Paradies auf andere lateinamerikanische Nationalhelden trifft. Außerdem soll er dem Interimspräsidenten Nicolás Maduro in Gestalt eines Vögelchens erschienen sein.

Der Fernsehsender Vive TV stellte den einminütigen Trickfilm online. Dieser zeigt, wie Chávez im Paradies ankommt. Er trägt wie zu Lebzeiten eine Sportjacke in den Nationalfarben und geht eine grüne Wiese entlang. Dann blickt er gebannt auf eine Gruppe Menschen.

Als er genauer hinsieht, erkennt er große Namen aus der Geschichte Lateinamerikas. Darunter befinden sich unter anderem Ernesto Che Guevara, Evita Perón und auch Simon Bolívar, den Chávez besonders verehrte. Bolívar lächelt dem Verstorbenen zu, der sich gut gelaunt der Gruppe anschließt. Auch Chávez' Großmutter kommt vor, sie reicht ihm die Hand.

Das Chávez-Vögelchen

Noch kurioser ist, dass Interimspräsident Maduro im Innenhof von Chávez' Geburtshaus im westlichen Bundesstaat Barinas am Dienstag von einer eigenartigen Erscheinung in einer Kapelle erzählte. "Ein kleines Vögelchen kam hereingeflogen und machte drei Umdrehungen. Es setzte sich auf einen Holzbalken und begann zu zwitschern. Ich schaute es an und zwitscherte ihm ebenfalls zu. Ich spürte den Geist von ihm. Es war, als wolle er uns seinen Segen geben", erzählte Maduro.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der westlichen Region Zulia forderte Maduro am Abend seine politischen Gegner auf, sich über seine Erzählung nicht lustig zu machen. "Lassen Sie doch die Intoleranz, die Respektlosigkeit gegenüber der tiefen Spiritualität der christlichen Männer und Frauen, die wir fest an die Werte eines Führers glauben, der zu Lebzeiten die Werte Christi verkörperte", sagte er.

Opposition mobilisiert Wähler

Maduros stärkster Gegner, Henrique Capriles, rief die Venezolaner ebenfalls auf, am 14. April zur Wahl zu gehen. Seine Stimme nicht abzugeben, sei keine Alternative, sagte er nach Angaben des Fernsehsenders Globovision im ostvenezolanischen Bundesstaat Monagas.

Maduro liegt in der Wählergunst nach Umfragen derzeit mindestens zehn Prozentpunkte vor Capriles. Bei der Wahl im Oktober 2012 hatte Chávez gegen Capriles mit 55,1 zu 44,3 Prozent der Stimmen gewonnen. "Comandante" Chávez war am 5. März an Krebs gestorben. Er hatte Venezuela seit 1999 regiert.