Österreich

Trotz Fachkräftemangel: Firma sucht 2.000 Mitarbeiter

Der Solarenergie-Boom macht es möglich: Ein Unternehmen will in den nächsten zwei Jahren 2.000 neue Arbeitskräfte aufnehmen. 

Christine Ziechert
Teilen
Die Nachfrage nach Photovoltaik ist derzeit sehr hoch. (Symbolbild)
Die Nachfrage nach Photovoltaik ist derzeit sehr hoch. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

6.100 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen Fronius mit Sitz in Pettenbach (OÖ) nach eigenen Angaben weltweit, fast 2.000 weitere sollen heuer und 2023 – trotz des Fachkräftemangels – dazukommen. "Wir benötigen diese Kräfte, um das Wachstum zu stemmen", erklärt die geschäftsführende Gesellschafterin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß gegenüber "nachrichten.at".

Der Leitbetrieb, der auf Schweiß- und Batterielade-Technik setzt, ist aufgrund des jüngsten Geschäftszweiges, der Solarenergie, auf Wauchstumskurs – und wie "Heute" berichtete, damit nicht das einzige Unternehmen, das mit Photovoltaik höchst erfolgreich ist und dringend Personal sucht.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com
    "Wir sind rasantes Wachstum gewohnt, aber dass die Nachfrage in den vergangenen ein bis zwei Jahren so massiv angezogen hat, damit hätten wir nicht gerechnet" - Martin Hackl, Vertriebsleiter Solar-Sparte

    Die Solar-Sparte macht bereits mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes von rund einer Milliarde Euro aus – das war nicht immer so: "Am Anfang wurden wir als grüne Spinner bezeichnet und hatten Schwierigkeiten, unsere Geräte auf dem Markt unterzubringen. Damals haben wir 50 Wechselrichter pro Jahr gefertigt und verkauft. Jetzt sind es 510.000", so Engelbrechtsmüller-Strauß.

    Laut Martin Hackl, Marketing- und Vertriebsleiter der Solar-Sparte, sind weltweit 3,4 Millionen Fronius-Wechselrichter in Betrieb: "Wir sind rasantes Wachstum gewohnt, aber dass die Nachfrage in den vergangenen ein bis zwei Jahren so massiv angezogen hat, damit hätten wir nicht gerechnet", meint Hackl. Er geht davon aus, dass die Nachfrage aufgrund der Klimakrise und des Ukraines-Krieges auch in den kommenden Jahren steigen wird.

    Auch Quereinsteiger sind willkommen

    Das Unternehmen, das 1945 von Günter Fronius als Fach-Reparaturwerkstätte für Radio- und Elektrotechnik gegründet wurde, will daher neue Mitarbeiter mit einem breiten Ausbildungsangebot anlocken. Derzeit sind bei Fronius 160 Lehrlinge in 16 Berufen tätig, aber auch Quereinsteiger, etwa aus dem Handel, sind gefragt. Diese können eine Techniklehre in verkürzter Form nachholen. Ab Herbst werden zudem Angestellten in der Produktion flexiblere und persönlich zugeschnittene Arbeitszeitmodelle angeboten, erste Pilotprojekte laufen dazu bereits, so "nachrichten.at".

    Heuer will Fronius weltweit insgesamt 187 Millionen Euro investieren, davon gehen 160 Millionen Euro nach Österreich. Der Großteil der heimischen Ausgaben fließt dabei in den Ausbau des 2007 eröffneten Fertigungs- und Logistik-Standortes in Sattledt, der Mitte August bezogen wird. Die dortige Nutzfläche wurde um 28.000 Quadratmeter auf 69.000 Quadratmeter erweitert. Ein vollautomatisiertes Hochregal-Lager bietet Platz für 7.000 Paletten und 12.500 Kleinteile-Behälter. Innovativ zeigt sich die Energieversorgung des Gebäudes: Eine Eisspeicher-Anlage nutzt die Kristallisations-Energie gefrierenden Wassers zum Heizen und Kühlen.