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Trotz geistiger Behinderung – 61-Jähriger hingerichtet

Ungeachtet von Appellen aus Politik und Kirchen hat der US-Staat Missouri einen Todeskandidaten mit geistiger Behinderung hingerichtet.

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Todeskandidat Ernest Johnson wurde am Dienstag in den USA hingerichtet. 
Todeskandidat Ernest Johnson wurde am Dienstag in den USA hingerichtet. 
HO / AFP / picturedesk.com

Der 61-jährige Ernest Johnson wurde nach einer Todesspritze am Dienstagabend (Ortszeit) im Gefängnis Bonne Terre für tot erklärt. Zuvor hatte Gouverneur Mike Parson ein Gnadengesuch abgelehnt, das auch vom Papst unterstützt wurde. Demnach schrieb ein Vertreter von Papst Franziskus letzte Woche, dass der Papst "Ihnen die einfache Tatsache der Menschlichkeit von Herrn Johnson und die Heiligkeit allen menschlichen Lebens vor Augen führen möchte".

Johnson war zum Tode verurteilt worden, weil er 1994 bei einem Raubüberfall zwei Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter eines Supermarktes getötet hatte. Sein Anwalt Jeremy Weis hatte die Hinrichtung unter Verweis auf den 8. Zusatzartikel der US-Verfassung stoppen wollen, der die Hinrichtung geistig beeinträchtigter Menschen verbietet. Johnson sei bereits vor seiner Geburt durch Alkohol geschädigt worden und habe seit seiner Kindheit einen äusserst geringen Intelligenzquotienten gehabt, erklärte Weis. Bei einer Tumor-Operation 2008 habe er ein Fünftel seines Hirngewebes verloren.

Der oberste Gerichtshof von Missouri lehnte es im August ab, die Hinrichtung zu stoppen und weigerte sich am Freitag erneut, den Fall zu beraten. Weis und andere Anwälte Johnsons baten am Montag den obersten Gerichtshof der USA um einen Aufschub der Hinrichtung.

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