Die US-Wahl als Nervenkrimi: In der Nacht auf Mittwoch kämpfen Kamala Harris (60, Demokraten) und Donald Trump (78, Republikaner) um das Weiße Haus. In "Heute" analysiert Rainer Newald, Generalsekretär der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft, die Ausgangslage.
"Klare Frage, klare Antwort: Man kann es nicht sagen. Es ist knapper, als man je voraussagen hätte können", legt sich Newald nicht fest. Und tatsächlich: Auf den letzten Metern bekommt Harris Rückenwind in Umfragen, holt auf. Gestern der Paukenschlag: In Iowa, dessen sechs Wahlleuten sich Trump schon sicher war, liegt laut einer brandaktuellen Studie der renommierten Demoskopin J. Ann Selzer plötzlich Harris vorne!
Newald: "Ganz klar die Swing States – das sind sieben Bundesstaaten, die in der Vergangenheit nie zuordenbar waren, ob sie demokratisch oder republikanisch wählen." 2024 sind das Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Michigan, Arizona, Wisconsin und Nevada.
In 48 von 50 Staaten heißt es: "The winner takes it all. Eine Stimme mehr in einem Staat und alle Wahlleute gehören dem Gewinner. Es kann daher sein, dass eine/r amerikaweit mehr Stimmen errungen, die Wahl aber verloren hat." Für den Sieg sind 270 Wahlleute nötig.
"In den Swing States wird jetzt am massivsten wahlgekämpft. Jede Kleinigkeit kann dazu führen, dass das Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlägt."
"Migration und Wirtschaft. Dann die Teuerung. Bildlich gesprochen entscheidet sich das Duell auch an der Zapfsäule – der Benzinpreis ist in Amerika immer noch ein großes Thema."
"Die USA sind Österreichs zweitwichtigster Handelspartner – wir schauen daher auch immer ganz besonders darauf, was in Amerika passiert. Und egal, wie es ausgeht: Die Entscheidung wird sicher einen Einfluss auf die Welt, auf Europa und auf Österreich haben."
"Er glorifiziert sich und sagt, in seiner Präsidentschaft sei alles wunderbar gelaufen. Nun propagiert er Steuersenkungen. Und er arbeitet sehr stark mit Emotionen – indem er bei seinen Reden ganz massiv Gegner angreift, um zu polarisieren oder manchmal einfach nur pfeifend und tanzend auf einer Bühne steht."
"Sie versucht, besonders Frauen anzusprechen." Am Wochenende lachte sie in der NBC-Show "Saturday Night Live" viel – auch über sich selbst.