US-Präsident Donald Trump wirft der Ukraine wieder einmal haltlos vor, nicht dankbar genug zu sein. "Die ukrainische 'Führung' hat null Dankbarkeit für unsere Bemühungen gezeigt", behauptete Trump am Sonntag auf seinem Onlinedienst Truth Social.
Tatsächlich hatte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj Trump und seiner Regierung in den vergangenen Tagen wiederholt öffentlich Dank ausgesprochen.
"Frieden ist notwendig, und wir schätzen die Bemühungen von Präsident Trump und seinem Team, die Sicherheit in Europa wiederherzustellen", schrieb er nach einem Treffen mit Vize-Präsident JD Vance und Daniel Driscoll am Freitag auf X. Und am Samstag wiederholte er: "Ich bin dankbar für die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, mit uns und unseren Partnern zusammenzuarbeiten."
Trump bezeichnete den Krieg als "menschliche Katastrophe". Den russischen Angriffskrieg hat er aber nicht verurteilt. Die USA haben erst vor wenigen Tagen einen 28-Punkte-Plan vorgestellt, um den Krieg zu beenden. Der Plan trägt eindeutige Kreml-Handschrift und belohnt Russlands maximalistische Forderungen.
Selbst innerhalb der US-Administration gibt es Streit darüber, ob der Plan wirklich im Weißen Haus erstellt wurde. Der republikanische Senator Mike Rounds trat am Samstag vor die Presse und erklärte, dass die USA nicht der Autor der umstrittenen 28 Punkte seien. Das hätte Außenminister Marco Rubio ihm und anderen Abgeordneten telefonisch bestätigt.
"Er hat uns gegenüber sehr deutlich gemacht, dass wir die Empfänger eines Vorschlags sind, der einem unserer Vertreter übermittelt wurde. Es handelt sich nicht um unsere Empfehlung. Es ist nicht unser Friedensplan", so der Politiker.
Später widersprach Rubio öffentlich: "Der Friedensvorschlag wurde von den USA verfasst." Er sei ein "solider Rahmen" für Verhandlungen basierend auf "Beiträgen der russischen Seite". Obwohl es sich ganz offensichtlich um eine Wunschliste des Kremls handelt, stellt der US-Außenminister das in Abrede.
Trump und sein Vize-Präsident JD Vance haben den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schon im Februar im Oval Office des Weißen Hauses vor laufenden Kameras niedergemacht.
Auch damals warfen sie ihm mangelnden Respekt und fehlende Dankbarkeit für die Militärhilfen aus den USA vor.