Fussball
Titel-Held: Tuchel plant Goalie-Tausch seit Monaten
Chelsea-Trainer Thomas Tuchel wechselt vor dem Elfmeterschießen die Goalies, gewinnt damit den Titel. Jetzt verrät er den Plan hinter der Aktion.
Nächster Titel für Thomas Tuchel und die Blues! Nach dem Triumph in der Champions League startet Chelsea am Mittwochabend im Windsor Park in Belfast mit dem Sieg im europäischen Supercup in die Saison. Die Londoner bezwingen Europa-League-Sieger Villarreal im Elfmeterschießen mit 7:6.
Tuchel sorgt dabei mit einem Goalie-Tausch vor dem Elfern für Aufsehen. Kepa Arrizabalaga kommt für Edouard Mendy ins Spiel. Der Spanier hält zwei der Elfer seiner Landsmänner und wird damit zum Titelhelden.
Der deutsche Trainer beweist also ein glückliches Händchen. Dass eine solche Aktion auch nach hinten losgehen kann, zeigte das EURO-Finale. England-Teamchef Gareth Southgate hatte Marcus Rashford und Jadon Sancho für das Elfmeterschießen aufs Feld geschickt. Seine vermeintlich sichersten Schützen vergaben beide. Italien wurde Europameister, Southgate zum Buhmann.
Tuchel erklärt den Coup
Tuchel lässt die Fans nun wissen, dass der Goalie-Tausch kein Spontaner Einfall war. "Wir haben mit den Goalies schon vor dem ersten Cup-Match gegen Barnsley gesprochen. Wir haben Statistiken, die zeigen, Dass Willy Caballero der beste Elferkiller ist und haben gefühlt tausend Elfmeter von ihm analysiert." Das angesprochene Cupmatch stieg bereits im Februar, ging mit 1:0 an Chelsea – ohne Elfmeterschießen.
Tuchel weiter: "Der zweitbeste war Kepa, der dritte Edou. Wir haben mit den Keepern gesprochen und alle waren dafür offen, dass so etwas in K.o.-Spielen passieren kann. Wir Tauschen nicht aus persönlichen Gründen, sondern um die statistischen Chancen auf den Aufstieg zu verbessern."
"Es ist fantastisch, dass Edou das akzeptiert. Er stellt sein Ego beiseite, weil er weiß, warum wird das tun. Das ist der Schlüssel. Er weiß, dass es kein spontaner Einfall des Trainers ist."
Der Einser-Goalie von Chelsea, Edouard Mendy, stimmt seinem Coach zu: "Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir haben für diesen Erfolg gearbeitet. Ich habe seit einem Jahr gewusst, dass Kepa in so einem Fall aufs Feld kommen wird. Ich bin auch für ihn glücklich. Es ist ein Teamsport."