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"Türen der Hölle geöffnet" – 200 Tote, 1.600 Verletzte

Bei israelischen Vergeltungsattacken nach dem Hamas-Großangriff auf Israel sind nach palästinensischen Angaben mindestens 198 Menschen getötet worden.

Newsdesk Heute
Rauch steigt nach israelischen Vergeltungs-Angriffen in Gaza auf, 7. Oktober 2023.
Rauch steigt nach israelischen Vergeltungs-Angriffen in Gaza auf, 7. Oktober 2023.
REUTERS

Bei israelischen Vergeltungsattacken nach dem Hamas-Großangriff auf Israel sind nach palästinensischen Angaben mindestens 198 Menschen getötet worden. Außerdem habe es in Gaza 1610 Verletzte gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Der Generalmajor der israelischen Armee, Ghasan Alyan, sagt in einer Videobotschaft: "Die Hamas hat die Türen der Hölle in den Gazastreifen geöffnet." Sie hätten die Entscheidung getroffen und die Hamas würden die Verantwortung tragen und für ihre Taten bezahlen, so der Generalmajor.

Video zeigt Gegenangriff der israelischen Armee

Die israelische Armee hatte zuvor Bildmaterial von neuen Angriffen auf den Gazastreifen veröffentlicht. "In den letzten Stunden haben Dutzende von IDF-Kampfflugzeugen 17 Militärbezirke und vier Kommandozentralen der Hamas im Gazastreifen angegriffen", heißt es in einem Beitrag auf X.

"Feind soll einen enormen Preis zahlen"

Premierminister Benjamin Netanjahu berief am Samstagnachmittag das israelische Sicherheitskabinett ein und sagte in der Sitzung: "Seit heute Morgen befindet sich Israel im Kriegszustand." Netanjahu fügte hinzu, dass das erste Ziel des Militärs darin bestehe, "alle Gemeinden im Süden von Terroristen zu säubern", die sie infiltriert hätten. Außerdem solle in allen Gemeinden, die Angriffe erlitten haben, die Sicherheit und der Frieden wiederhergestellt werden.

Das zweite Ziel sei, "den Feind einen enormen Preis zahlen zu lassen", zitiert "Times of Israel" den Premierminister. Schließlich sei das dritte Ziel, andere potenziell gewalttätige Schauplätze zu sichern, "damit niemand sonst darüber nachdenkt, sich diesem Krieg anzuschließen". Er rufe alle israelischen Bürger dazu auf, sich zu vereinen, "damit wir unser Ziel erreichen können – diesen Krieg zu gewinnen".

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    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    REUTERS

    "Geiseln müssen sofort freigelassen werden"

    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert die sofortige Freilassung israelischer Geiseln, die bei einem massiven Angriff der Hamas-Terrorgruppe entführt und nach Gaza gebracht wurden. Darüber berichtet "Times of Israel". "Die Nachrichten über Zivilisten, die in ihren Häusern oder nach Gaza als Geiseln genommen werden, sind entsetzlich", schreibt er bei X. Dieses Vorgehen verstoße gegen das Völkerrecht. "Geiseln müssen sofort freigelassen werden."

    Die Hamas-Terrorgruppe hat Aufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie ihre Mitglieder Samstagmorgen bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt an der Grenze zum Gazastreifen mehrere israelische Soldaten gefangen nehmen. Andere im Internet verbreitete Clips sollen angeblich israelische Zivilisten zeigen, die von der Terrorgruppe als Geiseln genommen wurden.

    Rettungsorganisation ruft zu Blutspenden auf

    Die Rettungsorganisation Israels ruft zu dringend benötigten Blutspenden auf. "Die Blutspendeabteilung hat wegen des akuten Mangels an Bluteinheiten Alarm geschlagen", heißt es in einem Statement auf X. "Wir appellieren an die Öffentlichkeit – bitte kommen Sie zu den Sammelstellen und spenden Sie Blut. Damit können Sie potenziell Leben retten."