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1.600 Tote – Experte warnte vergeblich vor dem Beben

Die Zahl der Erdbeben-Toten in der Türkei und Syrien ist auf über 1.600 angestiegen. Brisant: Ein Experte warnte noch vor der Katastrophe.

Leo Stempfl
    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    EPA-EFE

    "Früher oder später wird es ein Erdbeben der Stärke 7,5 in dieser Region geben." Diesen Tweet setzte der australische Erdbeben-Forscher Frank Hoogerbeets nur drei Tage bevor seine Prognose tatsächlich eintreten sollte ab. Eine Szene, die an den Blockbuster "Don't Look Up" erinnert. Doch dass die Prognose derart schnell eintreten wird, hätte niemand erahnen können.

    Am Ende war es nicht nur ein Beben dieser Stärke, sondern gleich mehrere. Auf eines am Montag um 4.17 Uhr mit der Stärke 7,8 folgte ein weiteres mit 7,5 wenige Stunden später. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Zahl der Todesopfer bereits 1.300, die freiwilligen Ersthelfer und Rettungskräfte wurde davon völlig überrascht. Unzählige Gebäude, die dem ersten Beben gerade noch so standhielten, krachten nun in sich zusammen.

    Wettlauf gegen die Zeit

    Mit jeder Stunde sinkt die Chance, Überlebende zu finden. Die Temperaturen liegen in der Region nur knapp über dem Gefrierpunkt, am Abend ist wieder Schneefall angesagt. "Da die Beseitigung der Trümmer in vielen Gebäuden im Erdbebengebiet noch andauert, wissen wir nicht, wie hoch die Zahl der Toten und Verletzten sein wird, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

    Mit Stand 14 Uhr werden in der Türkei 1.014, in Syrien 600 Todesopfer gemeldet. Laut österreichischem Außenministerium befinden sich derzeit rund 185 Auslandsösterreicher in der betroffenen Region. Informationen über Tote oder Verletzte gibt es noch keine.

    Österreich schickt Soldaten

    "Die schrecklichen Bilder, die uns heute aus der Türkei & Syrien nach den Erdbeben erreicht haben, zeigen drastische Schäden und eine Vielzahl an Opfern. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien", so Bundeskanzler Karl Nehammer.

    "Österreich wird mit 3 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds für Hilfsorganisationen vor Ort und ab morgen mit mehr als 80 Soldatinnen & Soldaten des Bundesheeres bei Rettungseinsätzen im Erdbebengebiet unterstützen", kündigt er an.

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