Wegen Israel-Krieg

Türkisches Parlament verbietet Coca-Cola 

Wegen der angeblichen Unterstützung Israels hat das türkische Parlament nun alle Produkte von Coca-Cola und Nestlé aus seinen Restaurants verbannt.

Newsdesk Heute
Türkisches Parlament verbietet Coca-Cola
Im türkischen Parlament wurden Coca-Cola-Produkte nun von der Speisekarte verbannt.
Xinhua / Action Press / picturedesk.com; REUTERS

Am Dienstag stellten Abgeordnete des türkischen Parlaments plötzlich fest, dass keine Coca-Cola- und Nestlé-Produkte mehr auf der Speisekarte standen. Grund dafür soll die angebliche Unterstützung Israels der Unternehmen im Gaza-Konflikt sein. Auf Nachfrage wurde den Abgeordneten mitgeteilt, dass "das Präsidium des Parlaments beschlossen hat, die Produkte von Marken, die Israel unterstützen, von der Speisekarte zu nehmen“.

Boykott wegen Israel-Krieg

"Die Produkte von Unternehmen, die Israel unterstützen, werden nicht in Restaurants, Cafés und Teehäusern auf dem Parlamentsgelände verkauft", hieß es davor in einem auf der Parlamentsseite veröffentlichten Schreiben, ohne die Unternehmen direkt zu nennen.

Bereits seit Jahren kursiert die Theorie, dass Coca-Cola Israel aktiv unterstütze und das israelische Militär aufrüste. Als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vor sechs Jahren eine neue Coca-Cola-Fabrik im Land eröffnete, berichteten türkische Medien nur von einer "Saftfabrik". Der tatsächliche Name des Unternehmens wurde streng gemieden.

Auch Apple und Adidas auf Boykott-Listen

Doch Coca-Cola ist nicht das einzige Produkt auf den Boykott-Listen der Türkei. Aufgrund des Gaza-Kriegs haben mehrere staatliche Einrichtungen und Gemeinderegierungen zum Boykott "israelischer Produkte" aufgerufen. Regierungsnahe Medien veröffentlichten lange Listen von angeblich pro-israelischen Unternehmen. Oft ist der einzige Grund, dass diese Firmen auch in Israel Produktionsstätten haben: Dazu zählen unter anderem Apple, Adidas, Nike, Tommy Hilfiger sowie das Waschmittel Ariel. Auch McDonalds würde kürzlich zum Ziel einer Protest-Aktion von Pro-Palästina-Aktivisten. 

Der AKP-Politiker Ejder Batur sagte, in allen Einrichtungen der 24 von seiner Partei regierten Gemeinden in Istanbul würde kein israelisches Produkt mehr angeboten. Auch zahlreiche Universitäten kündigten an, in Zukunft nicht mehr Produkte von Israel unterstützenden Firmen anzubieten.

Erdogan bricht Kontakt zu Netanjahu ab

Im Zuge des Gaza-Kriegs hatte Erdogan zuvor den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr", so Erdogan. "Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen." Ankara möchte allerdings nicht die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen, da es "besonders in einer internationalen Diplomatie nicht möglich ist, die Verbindungen komplett zu kappen", so Erdogan.

Der türkische Präsident unterstellte Israel zudem "Kriegsverbrechen" und bezeichnete die Terrororganisation Hamas als eine "Gruppe von Befreiern". Auf die Aussagen Erdogans reagierte Israel mit dem Abzug aller Diplomaten aus Ankara.

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